Wolfenbütteler Reservisten im Kriegsgräbereinsatz

von Jan Borner


| Foto: Jan Borner)



Wolfenbüttel. Am Dienstagabend, den 19. Mai, wurden neun Reservisten aus der Reservistenkameradschaft Wolfenbüttel und zwei aktive Soldaten aus dem Panzerpionierbataillon 1 in Holzminden in den Auslandseinsatz verabschiedet. Ihre Aufgabe ist die Pflege von Kriegsgräbern deutscher Soldaten in Frankreich.

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Hartmut Beischall ernennt Paul Köster als Ehrenkamerad. Foto: Jan Borner)



Unter der Leitung von Hartmut Beischall, dem Vorsitzenden des Reservistenverbandes Wolfenbüttel, starten die neun ehemaligen und die zwei aktiven Soldaten am 1. Juni ihren Einsatz der Kriegsgräberfürsorge. Das Ziel ihrer Reise ist der Kriegsfriedhof in Niederbronn im französischen Elsass. Rund 12000 deutsche Soldaten aus dem 2. Weltkrieg liegen dort begraben. Das Hauptanliegen der Reservistenkameradschaft ist es, neue Fundamente zu legen, die es ermöglichen die Grabsteine neu aufzustellen und so zu restaurieren.

Die Kriegsgräberfürsorge im Ausland, die von den Reservisten in Uniform ausgeführt wird, kann als ein wichtiges Zeichen für die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich verstanden werden. Denn die ehemaligen Soldaten aus Wolfenbüttel werden bei ihrem Einsatz, der die Erinnerung an die gefallenen deutschen Soldaten erhält, von der französischen Armee unterstützt. Letztere sorgt im Camp Bietsche nämlich für Unterkunft und Verpflegung der deutschen Reservisten.

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Paul Köster samt seiner Urkunde als Ehrenkamerad des Reservistenverbandes Wolfenbüttel. Foto: Jan Borner)



Ein ganz besonderer Gast des gestrigen Abschiedsappells, der auf dem Gelände des THWs Wolfenbüttel stattfand, war der 94-jährige Paul Köster. Im Jahr 1937 kam Köster als Soldat aus Mecklenburg nach Wolfenbüttel, wo er in der Flak-Artillerieeinheit diente. Mittlerweile ist er der einzige Überlebende seiner Einheit. Noch Anfang dieses Jahres setzte sich der ehemalige Soldat dafür ein, dass das Flak-Artillerie-Denkmal am Stadtgraben, das an die gefallenen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg erinnert, saniert wurde. Hartmut Beischall nutzte die Gelegenheit des Abschiedsappells um Paul Köster als Ehrenkamerad des Reservistenverbandes aufzunehmen.

Nach gut elf Tagen Einsatz werden die ehemaligen Soldaten am 12.06 von ihrem Einsatz zurückkehren.