Wolfenbüttel. Der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt ist eröffnet. Bürgermeister Ivica Lukanic eröffnete am gestrigen Dienstag gemeinsam mit Pfarrer Matthias Eggers und Propst Dieter Schultz-Seitz den Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz. Mustafa User von der türkisch-islamischen Gemeinde musste leider kurzfristig absagen. Bis zum 23. Dezember 2025 lädt der Markt zum Besuch ein.
„Das Erste, was mir an Duft in die Nase gekommen ist, war Mandelduft. Und für mich ist das immer so ein kostbarer Moment, wenn man hier auf den Weihnachtsmarkt kommt, die vielen Lichter, die wir hier sehen, und dann die vielen anderen Düfte, die einen so ereilen. Und natürlich die vielen Kinder und Menschen, die man hier sieht. Für mich ist die Adventszeit immer eine besondere Familienzeit“, freute sich Bürgermeister Ivica Lukanic.
Zeit für den Weihnachtsmarkt nehmen
„Den Weihnachtsmarkt haben wir hier in Wolfenbüttel, wir haben gerade darüber gesprochen, seit 450 Jahren. Und hier kommt vieles zusammen, von jung und alt, die Tradition, unsere eigene Geschichte, aber auch die Gegenwart. Und wir alle, die wir jetzt hier heute erschienen sind, sind das sichtbare Zeichen, dass man zusammenkommt“, betonte der Bürgermeister. Dank der Unterstützung durch die Initiative Wirtschaft Wolfenbüttel, ist in diesem Jahr auch die fertiggestellte Fußgängerzone wieder eingebunden und lädt mit einigen eigenen Ständen zum Besuch und Verweilen ein. „Mein Appell, es ist immer Zeit, zwischendurch, vorher, nachher, nochmal auch durch die Fußgängerzone zu laufen und sich dann mit den entsprechenden Weihnachtsgeschenken einzudecken und auch das zu sehen, was wir dort aufgebaut haben“, so Lukanic.
Ein Ort der Wärme, Begegnung, Zuversicht und Erinnerung
Sein besonderer Dank ging an alle, die diesen Markt möglich machen. Die Standbetreiberinnen und Standbetreiber, die Vereine und Initiativen, an die Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung und natürlich an die vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund. „Ihr alle tragt dazu bei, dass aus einem Platz mit Buden, ein Ort mit Wärme, Begegnung, Zuversicht und Erinnerung wird. In einer Zeit, die sich oft laut, schnell und unübersichtlich anfühlt, ist dieser Weihnachtsmarkt für viele eine kleine Insel der Ruhe und der Hoffnung. Ein Ort der Nähe, ein Ort der Gemeinschaft und vielleicht auch der kleinen Wunder, von dem ich schon eben gesprochen habe. Er zeigt, dass wir in Wolfenbüttel zusammenstehen, dass wir einander zuhören und auch einander zutrauen, dass alles gut werden kann, trotz aller Herausforderungen, die wir in diesen Tagen erleben und mit denen wir konfrontiert werden.“

Bürgermeister Ivica Lukanic eröffnete am gestrigen Dienstag gemeinsam mit Pfarrer Matthias Eggers und Propst Dieter Schultz-Seitz den Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz Foto: Thorsten Raedlein
„Wieder einmal sind wir hier gemeinsam, diesen Weihnachtsmarkt zu eröffnen“, freute sich Propst Dieter Schultz-Seitz (evangelische Kirche), „der Advent ist eine besondere Zeit, eine Zeit zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen dem, was uns beschäftigt und dem, was uns Hoffnung schenkt. Viele von uns haben da ihre ganz eigenen Themen und Sorgen, Fragen, auf die wir nicht immer Antworten finden und doch stehen wir hier zusammen und das ist wunderbar und gut so. Vielleicht, und das hoffe ich und das spüre ich auch, können wir hier auf diesem Weihnachtsmarkt etwas davon gemeinsam erleben, wenn wir miteinander ins Gespräch kommen, wenn wir lachen, wenn wir uns Wärme schenken, wenn wir uns ja Nettes an Essen und Getränken gegenseitig kredenzen. Ein guter Moment, ein Blick, ein wertschätzendes Wort. Diese kleinen Momente, diese kleinen Gesten, die tragen sehr weit ins Leben hinein. Sie erinnern uns daran, dass Gott uns nahe ist, in der Freude und auch im Schweren. Ich wünsche Ihnen und ich wünsche uns allen gemeinsam, dass dieser Weihnachtsmarkt hier ein fröhlicher Ort, ein fröhlicher Treffpunkt sein wird, dass er ein Ort ist, an dem wir immer wieder auch Kraft schöpfen und Hoffnung, an dem wir Dankbarkeit finden, an dem wir diese leise Ahnung hören, Friede ist möglich, das Licht gewinnt, Gott geht mit.“
„Wir leben zunehmend in einer verrückten Welt und wenn wir uns umschauen, dann ist es manchmal beängstigend zu sehen, dass die Lüge Normalität ist, dass die Kaltherzigkeit umgreift und dass Milliardäre uns erzählen können, dass das Problem von niedrigen Einkommen daran liegt, dass es Menschen gibt, die noch weniger haben oder die in großer Not sind“, sagte Pfarrer Matthias Eggers (katholische Kirche). „Einige dieser Milliardäre haben gesagt, das Problem der Europäer ist ihre Empathiefähigkeit, ihre Fähigkeit mitfühlen zu können mit anderen und gerade mit denen, die in Not sind. In diesem Jahr traue ich es mich etwas konkreter zu sagen, es würde diesen Weihnachtsmarkt nicht geben, wenn vor 2000 Jahren ein kleines Kind in einem dreckigen Stall geboren worden wäre. Und es ist dieses kleine Kind, dieser Jesus, dieser Mensch, der uns gezeigt hat, was es bedeutet mitzufühlen mit denen, die kein Obdach haben, mit denen, die auch gefangen sind, mit denen, die fremd sind, mit denen, die ausgestoßen sind. Das ist unsere europäische Geschichte und das ist auch das, was gerade in Wolfenbüttel hier uns trägt. Wie froh können wir sein, dass wir so alte Traditionen haben“.
Ab sofort laden zwischen funkelnden Tannenbäumen kuschelige Sitzecken und allerlei Stände zum Genuss ein. Kunsthandwerker aus der Region bieten handgearbeitete Unikate und kreative Geschenke an. Für festliche Atmosphäre sorgt ein abwechslungsreiches Programm. Alle Infos dazu unter www.wolfenbuettel.de/weihnachtsmarkt.

