Schladen. Wer kennt nicht seinen größten Hit "Jenseits von Eden", der ihn 1984 mit gerade einmal 20 Jahren zum Star machte. In den 1980er-Jahren erlebte Nino De Angelo wohl die erfolgreichste Zeit seiner über 35-jährigen Karriere. Heute, mit 50 Jahren, ist es augenscheinlich ruhiger geworden um den Karlsruher mit italienischen Wurzeln. An die Erfolge aus den 1980 er konnte er nie wieder anknüpfen. Mit grauem Haar, aber mit seiner unverkennbaren Stimme, bewies er am Abend jedoch, dass er es noch immer kann (WolfenbüttelHeute.de berichtete).
Nachdem Nino De Angelo um 18 Uhr, trotz Schlangenphobie, auf der Schlangenfarm ankam, folgte der Soundcheck. Völlig ungezwungen bewegte er sich auf dem Gelände und lies sich vorab gerne mit einigen Fans ablichten. Dann nimmt sich der Jenseits-von-Eden-Star viel Zeit und plaudert in gemütlicher Runde mit WolfenbüttelHeute.de.
WFH: Nino De Angelo, Willkommen in Schladen. Waren Sie schon einmal hier?
Nino De Angelo: "Nein. Ich bin zwar schon oft hier durchgefahren und bin auch schon in Bad Harzburg gewesen, direkt hier in Schladen war ich jedoch noch nie."
WFH: Sie sind seit über 35 Jahren im Geschäft. Darf man sie als Urgestein des Schlagers bezeichnen, oder hören Sie das nicht so gern?
Nino De Angelo: "Ich bin schon so lange dabei. Mit 15 Jahren hatte ich meinen ersten Plattenvertrag und ich habe nie etwas anderes gemacht. Da muss man sich die Bezeichnung 'Urgestein' einfach gefallen lassen. Ich habe nichts dagegen."
WFH: 2012 sind sie gemeinsam mit Helene Fischer aufgetreten. Wie war das für Sie?
Nino De Angelo: "Mit Helene Fischer aufzutreten, war ein tolles Erlebnis. Ich beobachte ihre Karriere schon von Anfang an und habe früh gewusst, dass sie einmal sehr erfolgreich werden wird. Ich bewundere ihre Disziplin, wie sie sich immer weiter bildet und hart an sich arbeitet. Ich habe mich immer nur auf meine Stimme gestützt."
WFH: In den vergangenen Jahren haben sie viel ausprobiert und Ausflüge in andere Musikrichtungen unternommen. Werden wir zukünftig auch etwas anderes hören, als Schlager?
Nino De Angelo: "Ich mache diese musikalischen Ausflüge sehr gerne, da gibt es einfach keine Grenzen für mich. Ausserdem bin ich auch als Produzent und Songwriter tätig und finde die Kreativität, die man da ausleben kann, sehr interessant. Also wird man solche Ausflüge immer wieder mal von mir erleben. Und das nicht unbedingt nur als Sänger."
WFH: Ihr aktuelles Album heißt 'Das Leben ist schön'. Was ist die Botschaft hinter dem Titel?
Nino De Angelo: "Das Leben ist schön. Und das ist es an sich ja auch, wenn man gesund bleibt. Auch wenn es gerade mal nicht so gut läuft. Jeder ist seines Glückes Schmied."
WFH: Wie ist das aktuelle Album gelaufen?
Nino De Angelo: "Leider ist es nicht so erfolgreich gelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Album. Ehrlich gesagt, ist es für meine Verhältnisse eine Katastrophe gewesen. Ein Grund dafür, dass es nicht so gut gelaufen ist, lag vermutlich am Marketing. Wir haben es einfach nicht genug beworben."
WFH: Das Album erschien 2012. Gibt es Pläne für ein neues Album?
Nino De Angelo: "Ja, die gibt es. Im Oktober kommt ein neues Album raus. Ich habe ein neues Management. Das selbe, wie Helene Fischer. Es gab verschiedene Angebote von Plattenfirmen und Produzenten, unter anderem von Dieter Bohlen. Vor einem halben Jahr wurde mir dann ein Konzept vorgelegt, das mich herausfordert. Ich habe nie etwas andres gemacht und brenne für meinen Job und ich hoffe sehr, dass das neue Album so richtig reinhaut."
WFH: Ihr bis heute größter Hit war Jenseits von Eden. Ist es schwer, immer nur auf dieses eine Lied reduziert zu werden?
Nino De Angelo: "Nein. Dieser Titel hat Kultstatus und den habe ich dadurch auch bekommen. Ich bin froh, dass ich ihn damals machen durfte. Es hätte auch leicht jemanden anderes treffen können. Ich singe ihn auch heute noch oft und gern auf meinen Konzerten."
WFH: Was war rückblickend ihr intensivsten Erlebnis?
Nino De Angelo: "Es gab viele Hochs und Tiefs und die negativen Erfahrungen waren oft sehr tief. Wissen Sie, ich bin ein sehr emotionaler Mensch und habe sehr ausgeprägte Antennen. Ich habe gelernt, dass raue Umgebungen mir nicht gut tun und ich versuche heute, solche Situationen zu vermeiden. Ich merke, dass ich viele Menschen in einem Raum schlecht ertragen kann. Auf der Bühne ist das etwas anderes. Sobald ich mein Mikro in der Hand habe, ist das alles weg und ich genieße es."
Ganz ohne Lampenfieber aber mit viel Vorfreude im Bauch ging Nino De Angelo dann auf die Bühne und ließ sich von seinen treuen Fans feiern. Die wenigen Zuschauer an diesem Abend machen ihm nichts aus. "Es ist egal, wie viel Leute gekommen sind. Meine Leistung ist immer gleich", sagt er abschließend.
Schnell werden noch ein paar Autogramme geschrieben und der Fanclub darf noch kurz für ein Foto und ein paar nette Worte in den VIP-Bereich des Schlangenfarm- Restaurants. Noch am Abend fährt er zurück nach Hamburg.Doch vorher begeisterte Nino De Angelo seine Anhänger mit Hits von gestern und heute.
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