Zum 61. Mal trafen sich die in der Lessingstadt und Umgebung vertretenen Altakademikerverbände zum gemeinsamen Verbändekommers.
Der Vorsitzende des Verbands der Vereine Deutscher Studenten (VdSt), Dr. Martin Selle, begrüßte die rund 90 anwesenden ehemaligen und jetzigen Studenten, die der Vereinigung der Alten Herren des Coburger Convents (AHCC), des Verbands der Vereinigung Alter Kösener und Weinheimer Corpsstudenten (VdVAKuWC), der Vereinigung Alter Burschenschaften (VAB) oder seiner Vereinigung angehören im Logenhaus. Da der eigentliche Festredner, Professor Dr. Jochen Luckhardt (Direktor des Herzog-Anton-Ulrich-Museums) krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste, richtete Dr. Selle selbst einige Worte an das Auditorium. In einem kurzen Vortrag wurde von ihm über die Freiheit als alle Altakademikerverbände verbindene Wert- und Zielvorstellung gesprochen und dabei die historische Entwicklung des Freiheitsbegriffs in Studentenverbindungen seit der frühen Neuzeit bis heute dargestellt. Inspiriert vor allem durch die Ideen der Aufklärung - die französische Revolution aber auch Reformen des Königreichs Preußen unter Friedrich d. Großen - propagierten die Studentenverbindungen seit dem frühen 19. Jahrhundert einen Freiheitsbegriff, der der Achtung der Rechte anderer und die Verknüpfung mit persönlicher Verantwortung umfasste.
Wie es der studentische Brauch will, wurde zwischen den Worten des Kommersleitenden aus den Liederbuch der Studenten – von O alte Burschenherrlichkeit bis Gaudeamus igitur – gesungen – das war schon immer so und wird auch weiterhin so bleiben. Natürlich blieb im Verlauf des Abends auch genügen Zeit zum intensiven Meinungsaustausch.
Der Verbändekommers findet seit 1952 ohne Unterbrechung statt und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Altakademikern und bei den jungen Studenten, die Mitglieder der Korporationsverbände sind.
Da viele Teilnehmer „Farben“ tregen, also Band und Mütze in den Farben ihrer jeweiligen Verbindung anlegen, ergibt sich immer ein buntes Bild.