16.06.2013, 13:59 Uhr

Seit dem Jahr 2005 ruft der Deutsche Verkehrssicherheitsrat zu der gemeinsamen Aktion von Polizei und Verkehrswacht auf. In Wolfenbüttel zeigten die Beamten am heutigen Tag große Präsenz und klärten die Bürger auf.

Der Informationsstand diente nicht nur der Präventionsarbeit, sondern artete auch in seine At "Kummerkasten" aus. Die Bürger nutzten die Präsenz der Polizei auch gerne, um ihren Kummer loszuwerden. So wurden auch Dinge angesprochen, die die Menschen im allgemeinen beschäftigen. Und auch dafür hatten die Beamten ein offenes Ohr. Im Vordergrund stand jedoch, die Bürger in Punkto Verkehrsverhalten zu erreichen.

Der Ansprechpartner der Verkehrswacht war Dieter Franke. Gemeinsam mit seinen ehemaligen Kollegen des Wolfenbütteler Polizeikommissariats ,Holger Johannessen, Wolfgang Berliner, Frank Oppermann, Mirko Düllge und Wolfgang Wilke klärte er die interessierten Bürger darüber auf, dass noch immer 90 Prozent der Verkehrsunfälle auf zu hohe Geschwindigkeit zurück zuführen sind. Auch auf die Gefahren die von den so genannten "Pedelecs", E-Bikes, ausgehen wurde speziell hingewiesen. Die Geschwindigkeit der elektrobetriebenen Fahrrädern wird von Radfahren und Autofahren gleichermaßen unterschätz. Ausreichend Informationsmaterial stand den Besuchern zur Verfügung.

2013 schon 32 Unfälle mit Radfahrern

Im Vordergrund stand aber dennoch die Sicherheit auf den Straßen, die hohe Zahl der Verkehrsunfälle und die Verantwortung der Bürger im täglichen Straßenverkehr. Zwar zeigte die Unfallstatistik 2012, dass die Zahl der Verkehrsunfälle rückläufig ist, dennoch geschehen jährlich schwere Unfälle. Insbesondere Fahrradfahrer sind leichte Opfer von Unfällen. Ihr eigenes Fehlverhalten und das anderer Verkehrsteilnehmer  sind oftmals die Ursache. Allein in diesem Jahr ist es im Landkreis schon zu 32 Unfällen mit Radfahrern gekommen. Um den Fahrradfahrer die Gefahren ihr Fehlverhalten bewusst zu machen, führten Mirko Döllge und Wolfgang Wilke am Kreisverkehr "Am Rosenwall" Kontrollen durch und verteilten "gelbe Karten" an die Bürger. "Wir verwarnen die Radfahrer heute nur und verhängen keine Strafgelder. Aber wir zeigen ihnen mit den "gelben Karten" was ihnen ihr falsches Verhalten kosten würde", erklärt Wolfgang Wilke.

Die überhöhte Geschwindigkeit der meisten Autofahrer ist ein weiteres Problem. "Wir möchten die Bürger sensibilisieren und an ihre Eigenverantwortung appellieren. Die meisten Unfälle passieren eben immer noch auf Grund erhöhter Geschwindigkeiten", erklärte Frank Oppermann vom Polizeikommissariat Wolfenbüttel.

486 Verkehrstote in Niedersachsen im vergangenen Jahr

Aus diesem Grund führt die Polizei Wolfenbüttel regelmäßig Radarmessungen an 300 Messpunkten im Landkreis durch. Eine Übersichtskarte mit den Unfallschwerpunkten hilft den Polizeibeamten dabei, die gefährlichen Stellen abzudecken. "Wir führen diese Messungen durch, um das Unfallrisiko zu senken und nicht, um möglichst viel Geld zu verdienen, wie viele Menschen denken", erklärt Oppermann weiter. Die regelmäßigen Messungen zeigen bereits kleine Erfolge, aber die Zahl derer, die täglich auf den Straßen verunglücken, ist immer noch hoch. Im Jahr 2012 gab es allein in Niedersachsen 486 Verkehrstote.

Der Informationsstand in der Fußgängerzone war für die Beamten ein wichtiger Weg zur Aufklärung. Die Bürger waren zugänglich und interessiert und ließen sich von den Beamten die Gefahren erklären. Die Besichtigung eines Radarwagens gehörte ebenfalls zur Aktion von Polizei und Verkehrswacht. Polizeikommissar Holger Johannessen klärte dessen Funktion und über die Verfahrensweisen einer Messung auf.