ADAC testet Braunschweiger Parkhäuser - So sieht es vor Ort in Wolfenbüttel aus

von Romy Marschall




Der ADAC testete bereits zum dritten Mal die Parkhäuser in deutschen Städten, diesmal auch in Braunschweig. Obwohl Parkhäuser nach Aussage des ADAC "unverzichtbarer Bestandteil unserer Städte" sind, seien sie noch immer die Stiefkinder des allgemeinen Gebäudemanagements. Als häufigste Mängel werden angegeben: nicht vorhandene Sonderstellplätze für Eltern mit Kindern und Senioren, zu wenige und nicht barrierefrei angebundene Parkplätze für Behinderte, mangelhafte Markierungen sowie fehlende Fußwege. (Den gesamten Test finden Sie hier.) Wolfenbüttelheute.de wollte wissen, wie es um die Parkhäuser am Rosenwall und an der Karlstraße bestellt ist und hat sich in der Stadt umgehört.

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Wolfenbüttels Parkhäuser bestechen durch ihre günstigen Tarife, hier Parkhaus am Rosenwall Foto:



Durchweg gelobt werden in Wolfenbüttel die Tarife, mit 50 Cent für die erste Stunde und 25 Cent für jede weitere halbe Stunde liegen sie deutlich unter dem Durchschnitt der getesteten Städte (Die Preistabelle des ADAC finden Sie hier.) Insgesamt zeigt sich breite Zufriedenheit mit dem Parkhaus am Rosenwall, etwas weniger Zufriedenheit mit der Parkpalette an der Karlstraße.

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Zentrale Lage am Rosenwall und ausreichend Platz sorgen für Kundenzufriedenheit Foto:



Ruprecht Schmidt aus Wolfenbüttel berichtet über das Parkhaus am Rosenwall: "Wenn ich in die Innenstadt muss, parke ich fast immer hier, weil es am einfachsten ist, alles andere ist weiter weg." Fußwege habe er aber bisher noch keine im Parkhaus gefunden. Gabriele Grüning aus Braunschweig findet "die Tarife bestens" und freut sich über die "schönen, breiten Parkplätze," die vor einigen Jahren vergrößert wurden. Gemessen an den Anforderungen des ADAC ist trotz der Kundenzufriedenheit zu erwähnen, dass neben den Fußwegen auch Sonderstellplätze für Eltern mit Kindern fehlen und die vorhandenen Parkplätze für Behinderte nicht barrierefrei angebunden sind.


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Das offene Obergeschoss mit überwiegend Dauerparkplätzen in der Parkpalette Karlstraße Foto:



Auf dem offenen Obergeschoss der Parkpalette an der Karlstraße erzählt Steffi Lüdeke aus Wolfenbüttel, sie sei eigentlich ganz zufrieden, die Gebühren der Arzthelferin zahle der Arbeitgeber und die Parkbuchtbreite sei ausreichend. "Aber es könnte mehr beleuchtet sein hier oben, vor allem abends," fährt sie fort und berichtet auch von Kolleginnen: "wir haben teilweise Angst, hier hochzugehen." Abschließend wünscht sie sich, "der Winterdienst könnte auch öfter fahren." Eine Dame aus Wittmar findet die Parkplätze und den Rangierplatz zu eng, "da kommt man fast nicht raus, ohne jemanden zu beschädigen." Nach 17 oder 18 Uhr würde sie aus Sicherheitsgründen hier nicht mehr parken, sagt sie, während der Kassenautomat nur bestimmtes Kleingeld annimmt: "der Automat ist eine Katastrophe, er sollte doch wenigstens alles Kleingeld nehmen."

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Dieser kaum noch zu erkennende Parkplatz für Behinderte mißt etwa 2,30 m - wie der im Vordergrund liegende Zollstock erahnen läßt - anstelle der vorgeschriebenen 3,50 m Foto:



Oliver Wölbern von der Stadtbetriebe GmbH, technischer Betreuer der Parkhäuser, entgegnete dem beklagten Platzmangel, "die Parkbuchten entsprechen den Ansprüchen der GaVO." Die niedersächsische Garagenverordnung (GaVO) schreibt einen Stellplatz von 2,30 m Breite und 5 m Länge vor. Nicht repräsentative Nachmessungen verschiedener Stellplätze in der Parkpalette seitens der Redaktion ergaben eine durchschnittliche Stellplatzbreite von 2,15 m. Herr Wölbern war leider nicht mehr zu erreichen für eine Stellungnahme zu diesen Ergebnissen.

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Schon tagsüber ist es recht dunkel in der Parkpalette an der Karlstraße Foto:



Zum Thema Beleuchtung und Sicherheit erläuterte der Sachverständige: "eine zu starke Ausleuchtung behindert die Videoüberwachung." Diese werde in Zukunft noch zunehmen, erklärt Wölbern, teilweise arbeite man auch mit nicht sichtbaren Kameras, weil damit "grössere Effekte" zu erzielen seien.

Der ADAC überprüfte die 40 getesteten Parkhäuser bezüglich ihrer Sicherheit, Befahrbarkeit, Benutzerfreundlichkeit sowie ihres Tarifes. Der Automobilclub konnte keine Bestnote vergeben und sieht dringenden Handlungsbedarf auch seitens der Politik. Als Fazit aus der Studie werden vom Gesetzgeber breitere Parkbuchten, bessere Beleuchtung und Sanierungsvorschriften, von den Betreibern zusätzlich mehr Übersichtlichkeit, mehr Sonderstellplätze für Familien und Senioren sowie Barrierefreiheit der Behindertenparkplätze gefordert.


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