Wolfenbüttel: Auszeichnung vom Bundespräsidenten für Bläserobmann Adolf Korth - "Jagdhornbläser mit Leib und Seele"




Einst hat er mit seinen Bläsern den damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens am Hainberg begrüßt – jetzt wird er selbst vom heutigen Bundespräsidenten Joachim Gauck begrüßt. Aufgrund seiner langen ehrenamtlichen Tätigkeit als Bläserobmann des Jagdhornbläsercorps Wolfenbüttel und Kreisbläserobmann für den Jagdkreis Wolfenbüttel wird Adolf Korth am kommenden Sonnabend beim Bürgerfest im Park des Schlosses Bellevue in Berlin von Bundespräsident Gauck besonders geehrt.

Das Jagdhornbläsercorps Wolfenbüttel feierte während des Altstadtfestes im August sein 40-jähriges Bestehen. Als Mann der ersten Stunde war Adolf Korth selbstverständlich mit dabei. Seit Gründung des Bläsercorps 1972 leitet Korth die Gruppe und seit 1975 zeichnet er als Kreisobmann  im Jagdkreis Wolfenbüttel verantwortlich für insgesamt fünf Bläsergruppen. Er selbst betreut neben den Wolfenbütteler Bläsern das Jagdhornbläsercorps Innerstetal sowie eine daraus rekrutierte Parforcehornbläsergruppe. Als Bläserobmann ist er verantwortlich für die Jungjägerausbildung im Fachgebiet Brauchtum, dem Jagdhornblasen.

Bei vielen Auftritten im Landkreis Wolfenbüttel, aber vor allem darüber hinaus bis in sämtliche alte und mehrere neue Bundesländer  ist Adolf Korth mit seinen Bläsern schon Repräsentant für Wolfenbüttel gewesen. „Wir haben uns überall einen guten Namen gemacht“, erzählt Korth stolz. Mit seinen Bläsern aus Wolfenbüttel und dem Innerstetal hat er darüber hinaus  viele Meistertitel auf Landes- und Bundesebene gewonnen und zahlreiche Preise entgegennehmen können.

Seine Laufbahn als Bläser begann Korth 1960 im Landkreis Gifhorn, wo ihn Freunde mit zum Bläserunterricht nahmen. Als ihm der damalige Ausbilder nach einiger Zeit absprach, das Blasen je zu lernen, weckte er damit Korths Ehrgeiz. Bald blies er in der Gruppe mit und als er 1963 beruflich nach Celle geordert wurde, gründete er dort im selben Jahr die Bläsergruppe Hermannsburg, in der man sich noch heute gern an den Gründervater erinnert. Nach einem weiteren Zwischenstopp in der Bläsergruppe Salzgitter, begann Korth 1972 die Bläserausbildung in Wolfenbüttel.

Seinerzeit wohnte der Bläserobmann in Westerlinde in der Samtgemeinde Baddeckenstedt. Seit 1977 lebt er in Luttrum im Hildesheimer Kreis Holle, ist dem Landkreis Wolfenbüttel mit dem Brauchtum des Jagdhornblasens jedoch stets treu geblieben. Mindestens zwei bis drei Tage je Woche ist mit der Jagd und den Bläsern unterwegs.

Natürlich gab es in all den Jahren auch Momente, in denen er sich über seine ehrenamtliche Arbeit ärgern musste. Aber die harmonische Gemeinschaft, der Erfolg und die Anerkennung überwogen stets, geben ihm immer wieder Kraft und Halt, so dass der Bläser mit Leib und Seele noch lange nicht ans Aufhören denkt.

Über die besondere Ehrung, die ihm am Sonnabend zuteil wird, freut sich der 72-Jährige ganz besonders. „Die Einladung des Bundespräsidenten war überwältigend“, erzählt Korth. „Solch eine hohe Ehrung wird einem ein zweites Mal im Leben nicht wiederfahren.“ Nach Berlin wird in seine Ehefrau Marianne begleiten, die ihm während seiner 40-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit stets den Rücken frei gehalten hat. „Ohne meine Frau und meine Familie hätte ich das alles niemals geschafft“, bedankt sich Adolf Korth.


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