Die Inhaberinnen Ulrike Hesselbach, Elke Heinemann und Gertrud Renner (v.l.) im Gespräch mit einer Kundin Foto:
Gestern und heute bis 14 Uhr ist Jubelstimmung in dem kleinen Lädchen am Juliusmarkt. Ein Forum für Hobby und Handwerk hat sich erfolgreich etabliert binnen eines Jahres. In der "Wundertüte", dem Mietregal für handgemachte Unikate, herrscht immer ein wenig Großstadtstimmung. Do-it-yourself ist gerade in großen Metropolen ein um sich greifender Trend. Aber auch in Wolfenbüttel findet frau und mann seit einem Jahr "das besondere Stück" und ganz sicher das ein oder andere Weihnachtsgeschenk.
Elke Heinemann, Ulrike Hesselbach und Gertrud Renner haben vor einem Jahr dieses bezaubernde Stück Stadtkultur geschaffen und sich seither eine stattliche Stammkundschaft aufgebaut. Das tatsächlich in größeren Städten entwickelte Konzept eines Ladens, in dem sich jederman ein Regalfach mieten kann, um eigenproduzierte Waren anzubieten, ist zwar nicht ganz neu, aber trotzdem innovativ und frisch. Zur Feier des Tages kam im Laufe des gestrigen Vormittags auch Bürgermeister Thomas Pink zum Gratulieren vorbei.
Viele Kundinnen, kaufende und verkaufende, bringen zum Jubiläum kleine Präsente vorbei. Ein besonderer Gast ist Annette Prüße. Sie hat die Kundennummer 002 und ist von Anfang an dabei. Obwohl sie von Fümmelse nach Braunschweig gezogen ist, bleibt sie Wolfenbüttel sehr verbunden. "Es ist schön, daß es hier ein Forum gibt für Hobby und Handwerk, wo man seine Sachen auch dauerhaft anbieten kann," freut sie sich. Annette Prüße arbeitet meist an zwei Nachmittagen die Woche, oder mal abends, einfach weil es ihr Spaß mache, mit Naßfilz. Sie stellt daraus Engelsfiguren her und Windlichter, die ein ganz besonderes Licht zaubern. "Viel wichtiger als das Verdienen ist der Flow, das Gefühl beim Tun," erklärt die Hobbyfilzerin. Sie gibt den Ratschlag: "Einfach mal ganz entspannt etwas mit den Händen tun und der Kopf wird frei dabei."
"Im Sommer nutzen wir auch den Innenhof, da kann man wunderbar verweilen und einen Kaffee trinken," schwärmt Mitinhaberin Ulrike Hesselbach von dem gerade mal rund 40 m² großen Geschäft. Und in der Tat betritt man eine andere Welt, wenn man sich in die Wundertüte begibt. Fast fühlt es sich an wie in Berlins Hackeschen Höfen. Die Kunden erwartet ein immer nettes Gespräch, meist eine Tasse warmes Getränk und viele, viele schöne Dinge, die mit Liebe hergestellt wurden.
Es herrscht Wohlfühlatmosphäre, da bleibt man gern auch mal länger Foto:
Parkmöglichkeiten vor der Tür, ein saisonal wechselndes Sortiment, die Möglichkeit sich vorab online zu informieren: all dies sind weitere Faktoren, die für treue Kunden sorgen. Die Nachfrage steige stetig, erzählt Hesselbach, "und das obwohl wir nur an zwei Tagen die Woche geöffnet und nicht gerade eine zentrale Lage haben." Insgesamt 60 Kundinnen, die ihre Waren in Kommission anbieten, könne der Laden schon zählen. Der überwiegende Teil komme aus der Region, aber es gäbe auch Produzentinnen aus Hannover, Wolfsburg und sogar Lübeck.
Auch diese dekorativen Engel gibt's in der Wundertüte Foto:
Zur Zeit ist alles auf das Weihnachtsgeschäft ausgerichtet und wegen der großen Nachfrage ist der Laden während der Adventszeit häufig auch Mittwoch nachmittags geöffnet. Die ganzjährig üblichen Geschäftszeiten sind freitags von 9.30 Uhr bis 18 Uhr und samstags von 9.30 Uhr bis 14 Uhr. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Ladens.
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