Wolfenbüttel: Gemeinsam statt einsam – Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit wächst: „ILE hat uns zusammengeschweißt“


| Foto: Schaufenster)



Für den Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg gehört der enge Schulterschluss mit den hiesigen Kommunen zu den Aufgaben eines Abgeordneten. Welcher Partei der jeweilige Hauptverwaltungsabeamte an der Spitze der Kommune angehört spielt für ihn seinen Worten zufolge dabei keine Rolle. Wichtig sei, dass der Informationsfluss stimme und an einem Strang zum Wohl der Region gezogen werde.

Einige Punkte, die in der Vergangenheit interkommunal angepackt wurden stellte Oesterhelweg jetzt gemeinsam mit Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink und Schladens Samtgemeindebürgermeister Andreas Memmert in einem Gespräch mit Journalisten vor, berichtete über die gemachten Erfahrungen und wagte auch einen Blick in Richtung künftiger Projekte.

So sei zum Beispiel der von ihm ins Leben gerufene Runde Tisch „Hochschulstandort Wolfenbüttel“ ein Projekt, dass enormes Potenzial freigesetzt hätte. Ebenso positiv seien die gemeinsamen Bemühungen im Hochwasserschutz zu werten; immerhin mache das Wasser auch nicht an den Gemeindegrenzen Halt.

Selbst Landesgrenzen übergreifend wurde das Thema behandelt. „Erstmals ist es uns gelungen alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, damit sich die Leute einmal kennen lernen und ihre Entscheidungen absprechen“, betonte Oesterhelweg.

Das beste Beispiel für gelungene interkommunale Zusammenarbeit sei jedoch das ILE – Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept „Nördliches Harzvorland“ in seiner Gesamtheit betrachtet.

Die Samtgemeinden Asse, Baddeckenstedt, Oderwald, Schladen und die Stadt Wolfenbüttel (Landkreis Wolfenbüttel) sowie die Samtgemeinde Lutter, die Gemeinde Liebenburg und die Stadt Vienenburg (Landkreis Goslar) haben 2008 beschlossen, mit Unterstützung durch das Land Niedersachsen ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) zu erstellen und über den Tellerrand zu blicken.

Als neunter Partner ist mittlerweile auch die Stadt Salzgitter mit im Boot. Das ILEK soll als Instrument zur langfristigen Weiterentwicklung, Verbesserung und Sicherung der ökonomischen, sozialen, ökologischen und kulturellen Lebensgrundlagen dieses ländlichen Raumes eingesetzt werden und dient der Vorbereitung eines nachfolgenden Regionalmanagements. ILE-Lenkungsgruppensprecher Andreas Memmert: „Wir alle haben damals erkannt, dass wir ein demografisches Problem haben. Entweder, wir leiten gemeinsam Gegenmaßnahmen ein, oder wir gehen gemeinsam den Bach runter.“ Die ILE-Partner haben sich für das Handeln entschieden, wenn auch anfangs etwas zögerlich. „Wir waren zunächst skeptisch, heute sehen wir das ILE als Erfolgsgeschichte“, gibt Thomas Pink zu. „Das ILE hat uns zusammengeschweißt“, ergänzt Memmert. Mit Frank Oesterhelweg als Kontakter zur Landesregierung werde die Arbeit natürlich erleichtert.

Die enge Zusammenarbeit soll natürlich in Zukunft fortgeschrieben werden. So wird weiter aktiv am „Touristischen Masterplan“ über die Gemeinde- und Kreisgrenzen hinaus gearbeitet. Nachdem Oesterhelweg dafür alle ILE-Hauptverwaltungsbeamten zu Gesprächsrunden eingeladen hatte. Nimmt das Projekt jetzt an Fahr auf. Jüngste Idee: Andreas Memmert kann sich zum Beispiel vorstellen, Exponate, die auf der Werla gefunden werden, in Wolfenbüttel auszustellen. „Hierfür würde sich nach ihrem Umbau die Jahnturnhalle eignen“, griff Pink die Idee gleich auf.


mehr News aus Wolfenbüttel