Ab heute haben die acht Kleinkinder, die in der Großtagespflege "Spatzennest" betreut werden, ganz offiziell ein neues Zuhause. Bereits Anfang der Woche zog die Betreuungseinrichtung um in Räume des Familien- und Kinderservicebüro (FKSB) am Harztorwall 4. Eine weitere Großtagespflege soll in der "Gelben Villa" des FKSB zum 1. Mai starten mit weiteren acht Betreuungsplätzen, die vornehmlich für Mitarbeiter des Landkreises sowie im Landkreis ansässige Firmen bereitgestellt werden, berichtet Roger Röttger, der zuständige Abteilungsleiter des Landkreises Wolfenbüttel.
Sina Schulze und Alexandra Grutzeck betreiben seit 2006 gemeinsam die Großtagespflege "Spatzennest". Gestartet war das Projekt in der Wilhelm-Raabe-Straße, 2011 erfolgte der Umzug in die Lange Straße. Seit dem 1. März nun können die beide Tagesmütter ihre Betreuung in den Räumen des FKSB anbieten. "Sie haben sich bewährt, ein rundum schlüssiges Konzept und können die Betreuung bis nachmittags sichern", zählt Annika Hoffmann die Vorzüge des Spatzennestes auf. Hoffmann ist beim FKSB für die Koordination der Tagespflege zuständig.
Annika Hoffmann und Roger Röttger präsentieren das Babybegrüßungspaket">Annika Hoffmann und Roger Röttger präsentieren das Babybegrüßungspaket Foto:
Ausschlaggebend für den erneuten Ortswechsel des Spatzennestes waren wirtschaftliche Gründe. Größere und hellere Räume bei einem günstigeren Abschlag, das ist selbsterklärend. Auch der Landkreis und das ihm angegliederte Familien- und Kinderservicebüro profitieren von dem Zuzug. Das FKSB vermittelt im Auftrag des Landkreises die bereitgestellten Tagespflegeplätze und kann den Eltern, die zur Beratung kommen, künftig ein lebendiges Beispiel dieser Betreuungsform präsentieren. Insgesamt eine Win-Win-Situation. "Sie wären sonst nach Braunschweig gegangen, was einen Riesenverlust bedeutet hätte", schildert Abteilungsleiter Röttger.
Die Tobe-Ecke mit Bällebad und Rutsche">Die Tobe-Ecke mit Bällebad und Rutsche Foto: Romy Marschall
In drei gemütlich eingerichteten Räumen können sich die Kinder austoben, ein separater Schlafraum sorgt für Mittagsruhe und eine eigene Küche sowie spezielle Kindertoiletten erfüllen wichtige Grundbedürfnisse. So wie der tägliche Spaziergang. "Die Kinder fühlen sich pudelwohl, sie sind viel eher angekommen als wir", erzählt Alexandra Grutzeck. "Nach einer Woche ist es für uns immer noch ungewohnt, aber auch sehr schön", ergänzt ihre Mitstreiterin Sina Schulze.
Zum 1. Mai wird noch eine weitere Großtagespflege ins FKSB einziehen, für die aus dem derzeit laufenden Ausbildungskurs zur Tagespflege, der verpflichtend ist für die Tätigkeit, noch Kräfte rekrutiert werden. Beginnen werde eine erfahrene Tagesmutter, für die "wir noch das passende Gegenstück suchen", erläutert Annika Hoffmann.
Roger Röttger, der zuständige Abteilungsleiter berichtet, daß aktuell 374 Betreuungsplätze von 114 Tagespflegepersonen - zumeist Tagesmütter - im Landkreis anbieten. Wie sich die Nachfrage ab August, wenn der gesetzliche Betreuungsanspruch für Kinder zwischen eins und drei in Kraft tritt, gestalten werde, sei noch nicht abzusehen, sagt Röttger. "Die selbständige Tätigkeit als Tagespflegekraft ist ein mutiges Geschäft, für das man viel Engagement benötigt", schildert der Fachmann und verweist auf die geforderte Flexibilität und das Abfedern von Einkommensschwankungen.
Das Spatzennest im Erdgeschoß der Gelben Villa am Harztorwall">Das Spatzennest im Erdgeschoß der Gelben Villa am Harztorwall Foto:
Das Spatzennest ist montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Die Kinder werden vormittags und nachmittags von zwei Tagesmüttern betreut. Aktuell sind alle acht Plätze vergeben. Die Anmeldungen für August laufen aber bereits. Informieren können sich Interessierte direkt vor Ort. Zusätzliche Beratung und die Vermittlung anderer Tagespflegekräfte erhalten Eltern ebenfalls in derselben "Gelben Villa", im ersten Stock beim FKSB. "Wir kennen unsere Tagesmütter sehr gut und bekommen im persönlichen Gespräch mit den Eltern schnell ein Gefühl dafür, welche Tagespflegeperson in die jeweilige Familie passen könnte", schildert Annika Hoffmann.
Zudem vermittelt das Servicebüro auch 16 "Erziehungslotsen", die Familien ehrenamtlich für drei Stunden in der Woche unterstützen können. Für frischgebackene Eltern verteilt Nadine Kindermann ein "Babybegrüßungspaket", in dem neben Informationen rund ums Baby und den Elternbriefen auch erstes Spielzeug enthalten ist (WolfenbüttelHeute.de berichtete).
Erste, aber nicht stichtagsaktuelle Informationen finden Eltern auch im Netz unter: http://lkwf.betreuungsboerse.net/.
