Auch in diesem Jahr finden in Wolfenbüttel Aktionen rund um den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November statt. Darüber informiert die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Susanne Löb.
So wollen die an den Aktionen beteiligten Institutionen am morgigen Mittwoch von 10 bis 14 Uhr an einem Informationsstand in der Wolfenbütteler Fußgängerzone unter den Krambuden auf die alltäglich stattfindende Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Ebenfalls am 21. November werden Fahnen der Organisation „terre des femmes“ an öffentlichen Gebäuden ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Am Dienstag, 27. November, eröffnet die stellvertretende Landrätin Christiane Judith-Wagner in der Landkreisverwaltung an der Bahnhofstraße eine Fotoausstellung, die über häusliche Gewalt an Frauen aufklären will.
Der Gedenktag am 25. November erinnert an die drei Schwestern Mirabel, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik wegen ihres politischen Widerstandes gegen den Diktator Trujillo vom Geheimdienst gefoltert und ermordet wurden. Der Tag wurde zu einem Symbol für die Frauenbewegung weltweit und ist seit 1990 von der UNO anerkannt. Seit 2001 gibt es die Fahnenaktion von „terre des femmes“. Inzwischen existiert bundesweit ein Netzwerk von Organisationen, Verbänden, Frauenbeauftragten und Ministerien, die mit zahlreichen Veranstaltungen auf diesen Tag und die alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.
Seit dem Jahr 2009 ist „terre des femmes“ zum 25. November auch in Wolfenbüttel aktiv: An den Aktionen beteiligen sich die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und des Landkreises
Wolfenbüttel, die Polizei, das Städtische Klinikum, das Frauenschutzhaus mit BISS-Beratungsstelle, der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt und das Kreisgesundheitsamt. Sie werden unterstützt vom Weißen Ring und der Bäckerei Richter.
„Gemeinsam mit diesen Institutionen zeigen wir Flagge für ein selbst bestimmtes Leben für Frauen und Mädchen“, so Susanne Löb. „Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution. Vierzig Prozent aller befragten Frauen in Deutschland erlebten laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt. Weltweit wird laut UNO jede dritte Frau einmal in ihrem Leben geschlagen, vergewaltigt oder anderweitig missbraucht“.
In Niedersachsen fliehen rund 2.400 Frauen jährlich in Frauenhäuser. In Wolfenbüttel haben seit der Eröffnung des Frauenschutzhauses und der Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking 1029 Frauen mit 992 Kindern Schutz und Zuflucht gefunden. 4700 Frauen wurden beraten.
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