Auf Einladung des Teams "Wolfenbütteler Kinder- und Jugendbuchwoche" vom Freundeskreis der Stadtbücherei wurde heute deutsche Geschichte lebendig. Anne Voorhoeve las in der Stadtbücherei aus ihrem Buch "Unterland". Schulklassen und ältere Zuhörer hörten bei drei Lesungen gespannt zu.
Ein zwölfjähriges Mädchen wird nach dem verheerenden Bombardement der Insel durch die Briten am 18. April 1945 von der nicht mehr bewohnbaren Insel Helgoland evakuiert und lebt nun mit ihrer Familie in Hamburg. Zusammen mit anderen Flüchtlingen aus den Ostgebieten sind sie in einem unzerstörten Haus einquartiert. Die Erlebnisse von Alice in Hamburg schildert die Autorin vielschichtig und lebendig. Es wird u.a. von Hunger und Kälte, Schwarzmarkt und Hamsterkäufen erzählt. In die Geschichte verwoben sind Ereignisse aus den Kriegstagen in Helgoland. Die haben zum Teil tatsächlich stattgefunden und auch einige Personen sind real.
Nachdem Helgoland die bis heute größte nicht nukleare Sprengung in der Geschichte durch die Engländer am 18. April 1947 überstand und nicht zerstörte, wurde die Insel endgültig am 1. März 1952 an Deutschland zurückgegeben und wieder besiedelt. Da sie jahrelang als Bombenabwurfplatz des britischen Militärs diente, gibt es keine alten Gebäude mehr, alles wurde neu aufgebaut.
Anne Voorhoeve hat viel von der Schwester des Schriftstellers James Krüss erfahren, die den Krieg auf Helgoland miterlebt hat. Und so liest man über wenig bekannte Begebenheiten aus der Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit in ihrem neuesten Buch.
"Unterland" ist in der Stadtbücherei zum Ausleihen vorhanden.
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