Es gibt viel Orte und Aktivitäten für Jugendliche, an denen Alkohol, Nikotin, Cannabis oder andere Drogen im Spiel sind. Stetig werden junge Menschen vor die Wahl gestellt - wollen sie mitziehen oder nicht. Gruppendynamiken zu entfliehen ist nicht einfach. Wann ist es noch experimentelle Neugier, wann rutschen sie unbemerkt in ein Suchtverhalten?
Heike Küsel, Jugendhilfe Wolfenbüttel und Carsten Feilhaber, Lukas-Werk, haben einen zwei tägigen Workshop konzipiert, bei dem sie jugendlichen Suchtmittelkonsumenten ab 13 Jahren Alternativen aufzeigen möchten. Alternativen zu Suchtmitteln, die es den jungen Leuten etwas leichter machen auf ihr Gefühl zu vertrauen, eigene Konsummuster zu erkennen und durch Erlebnispädagogische Aktionen, wie Kletterkursen, optional eine alternative Freizeitgestaltung zu erproben. Zielgruppe sind die Jugendlichen, die noch nicht akut straffällig wurden, die sich mit ihrem Suchtmittelkonsum nicht wohlfühlen und Fragen haben. Der Kurs ist freiwillig, Teilnehmer können als Unterstützung einen Freund mitbringen und sich selbstständig anmelden.
„Wir wollen nicht den Zeigefinger heben und den Teilnehmern vorbeten, was tun und lassen sollen“, so Sozialpädagogin Heike Küsel. Es ist eine Informationveranstaltung, damit sie ihr eigenes Konsumverhalten reflektieren können, Verantwortung übernehmen sowie alternative, gesunde Rauschmittel kennenlernen. Körpereigene „Rauschmittel“ wie die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und auch Adrenalin werden zum Beispiel bei den interaktiven Erlebniskursen im Hochseilgarten oder an der Kletterwand vom eigenen Körper produziert. Aufregung, Freude und Stolz lösen in jedem Menschen Hochgefühle auch ohne Drogen aus.
In der Gruppe können sich die jungen Menschen austauschen, sie erzählen sich gegenseitig ehrlich von ihrem Konsumverhalten, Gewohnheiten, Bedenken und erweitern dadurch auch Kontaktfähigkeiten. Das Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen führt im Zuge mit neuen Erlebnissen sowie Selbstwahrnehmungen eventuell zu einer Reduzierung des Konsumverhaltens. Finanziert werden die Präventionskurse von dem Präventionsbeauftragten Stefan Heltzel, Fachgruppe Sucht des Sozialpsychatrischen Verbunds und einem privaten Spender.
Für den Kurs inklusive Essen und Elebnisaktion werden den Teilnehmer 15 Euro berechnet. Der nächste Termin findet am 25. und 26. Oktober ab 9 Uhr in den Räumen der Jugendhilfe Wolfenbüttel, Neuer Weg 6 statt. Anmeldung unter Telefon 05331/996312.
Dieses Projekt fungiert nicht missionarisch, es vermittelt den Jungendlichen lediglich Denkanstöße und eine Akzeptanz des Widerstands.