Wolfenbüttel: Mit Herz und Verstand - Polizei Wolfenbüttel zeichnet Mitmenschen für ihre Zivilcourage aus

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Seit dem Jaht 2005 beteiligt sich die Polizeidirektion Wolfenbüttel an der Aktion "Zivilcourage" und zeichnet Bürger aus, die vorbildlich gehandelt haben und nicht wegschauten, als es unbequem wurde. Heute nahm Karl-Jürgen Heldt, Dienststellenleiter des Kommissariats Wolfenbüttel, wieder Ehrungen vor und dankte engagierten Bürgern für ihre Zivilcourage.

"Wir machen diese Aktion schon seit vielen Jahren und wollen den Menschen danken, die sich für ihre Mitmenschen einsetzten und einen Beitrag dazu leisten ,dass Wolfenbüttel der sicherste Landkreis ist und bleibt", so Karl-Jürgen Heldt.

Die Polizei Wolfenbüttel ist stolz darauf, der sicherste Landkreis in Niedersachsen zu sein und schreibt dies auch den couragierten Bürgern zu. "Ohne diese Menschen würde es nicht klappen. Wir brauchen mehr solcher Bürger, die sich einsetzten und zur Aufklärung von Straftaten beitragen", erklärt Heldt weiter

"Und sollte einem die eigene Hilfe noch so klein und unbedeutend vorkommen, sollte man nicht zögern, einzugreifen. Manchmal kann aus etwas ganz kleinem, etwas ganz großes werden", fügt Monika Kniep, Präventionsbeauftragte der Polizei Wolfenbüttel, hinzu.

Heute wurden Isabel Mittig, Torsten Richter und Harald Würfel für ihr beherztes Verhalten und Eingreifen ausgezeichnet. Ihnen wurde neben einer Urkunde der Polizei Wolfenbüttel auch Wertgutscheine von Edeka Brüggendieck und dem Cinestar Wolfenbüttel überreicht.. Unterstützt wird die Polizei Wolfenbüttel bei dem Projekt vom "Weißen Ring", für den Hannelore Walpuski heute stellvertretend an der Auszeichnung teilnahm.

Die drei couragierten Bürger handelten intuitiv richtig und sind sich der Anerkennung gar nicht bewusst. "Ich habe doch nur geholfen...", sagt Harald Würfel.
Harald Würfel: "Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort"

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Harald Würfel leistet bei einem Taxifahrer 1. Hilfe und konnte so vermutlich ein Leben retten Foto:



Dank seiner Hilfe konnte einem kranken und hilflosen Taxifahrer das Leben gerettet werden. Diesen fand Harald Würfel in der Nacht des 1. Februar 2012 am Straßenrand einer Tankstelle in Halchter in seinem Taxi sitzend. "Ich musste in der Nacht noch einmal los, weil mir die Zigaretten ausgegangen waren. Mein Laster ist in diesem Fall zu einem glücklichen Zufall geworden. Der Mann winkte aus dem Fenster seines Wagens und ich habe angehalten, da mir die Sache komisch vor kam. Ich habe dann schnell erkannt, dass es dem Fahrer sehr schlecht geht und habe Erste Hilfe geleistet, ihm seine Medikamente verabreicht und ihn betreut, bis der Krankenwagen kam. Ich verstehe die ganze Aufregung hier eigentlich nicht. Ich habe doch einfach nur das getan, was jeder tun sollte...", erzählt Harald Würfel.

Was aus dem Taxifahrer geworden ist, weiß Harald Würfel nicht. "Ich würde gerne wissen, wie es dem Mann heute geht, aber leider weiß ich weder Namen, noch Adresse."

Vielleicht erkennt sich der Taxifahrer und möchte sich melden. Dann kann er sich direkt an die Polizeidienststelle Wolfenbüttel wenden.


Isabel Mittig: "Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, sonder einfach gehandelt"

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Isabell Mittig konnte bei der Aufklärung einer Diebesbande helfen Foto:



Die Verkäuferin Isabel Mittig hat zur Aufklärung einer Straftat beigetragen und konnte der Polizei helfen, einer polnischen Bande von Kaffee-Dieben, das Handwerk zu legen. Dabei ging es sogar recht spektakulär zu. "Ich arbeite im NETTO-Markt" auf dem Grünen Platz und wollte an diesem Tag eigentlich nur meinen Schlüssel für den Laden abgeben, weil ich in Urlaub ging. Beim Betreten des Ladens sind mir verdächtige Personen aufgefallen, die mit prall gefüllten Taschen hinaus gingen. Ich erzählte das einer Kollegin und die war auch stutzig. Also bin ich ihnen hinterher und habe die Personen bis zum "NETTO-Markt" in der Jahnstraße verfolgt. Da bot sich mir das gleiche Bild. Eine Gruppe von Männern schaffte voll bepackte Taschen in den Kofferraum ihres Autos. Mein Freund, der in der Zwischenzeit nachgekommen war, hat sich das Kennzeichen gemerkt und wir sind zurück zum Markt. Mein Chef hat gleich die Polizei gerufen und die Männer konnten festgenommen werden", erzählt die junge Frau ihre Geschichte. Die herbei gerufene Polizei stellte Kaffee im Wert von 545 Euro sicher. Die Bande hatte systematisch Supermärkte abgefahren, um Kaffee zu stehlen. Im Navigationsgerät ihres Autos war eine ganze Auflistung der Märkte.


Der Dritte, im Bunde der geehrten Bürger, ist Torsten Richter. Er ertappte Graffiti-Sprayer" auf frischer Tat.
Torsten Richter: "Mein Gerechtigkeitssinn hat mich handeln lassen"

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Torsten Richter ertappte zwei Graffiti-Sprayer auf frischer Tat Foto:



"Am Abend des 22. November bin ich in spazieren gegangen und habe an der Tanzschule Am Teichgarten zwei Jugendliche beobachtet, die die Fassade des Hauses mit Graffiti besprühten. Die beiden Jungs, 13 und 14 Jahre alt, standen ungünstiger Weise unter einer Laterne und ich konnte sie genau erkennen. Da ich kein Handy bei mir hatte, ging ich schnell nach Hause und rief die Polizei. Die beiden Jungs hatten sich inzwischen auf den Weg gemacht und sich vom Tatort entfernt. Sie liefen die Lindener Straße runter und der Polizei direkt in die Arme. Am nächsten Tag bin ich zur Tanzschule und bat den Betreiber darum, keine Anzeige zu erstatten. Die haben auch eingewilligt, allerdings unter der Bedingung, dass die beiden Jungs die Fassade reinigen. Das taten sie dann auch, ich habe es selber gesehen. Diese Art von Bestrafung halte ich für sinnvoller", erzählt Torsten Richter.




Die Aktion "Zivilcourage" soll Vorbild und Anreiz sein, nicht weg zuschauen, sondern zu helfen. Jeder kann einmal in die Situation kommen, in der er vielleicht Hilfe benötigt. Wer möchte schon, dass seine Mitmenschen dann weg schauen?


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