Wolfenbüttel: Neue Ausstellung im Schlossmuseum - „Großes Theater auf kleiner Bühne“ – 200 Marionetten aus privater Sammlung




Mit der neuen Weihnachtsausstellung gliedert sich das Museum im Schloss schon jetzt dem Wolfenbütteler Theaterjahr zur Wiedereröffnung des Lessingtheaters in 2013 an. Museumspädagogin Cortina Teichmann hat für die bei den Besuchern beliebte Weihnachtsausstellung in diesem Jahr das Ehepaar Anita und Hartmut Naefe gewonnen, das seine private Sammlung Böhmischer Marionetten und Bühnen zur Verfügung stellt.

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In historischen Bühnenkulissen werden die Marionetten in Szene gesetzt. Fotos (2): WSF Foto:



Das Marionettentheater hat von je her eine magische Ausstrahlung, die Kinder und Erwachsene bis heute gleichermaßen fasziniert. Im 17. Jahrhundert brachten fahrende Schauspieler aus England die aufwändig und liebevoll gestalteten Puppen, die auf der Bühne zum Leben erwachen, mit nach Deutschland. Und auch in Böhmen hat das Marionettentheaterspiel eine Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurück reicht. An den Höfen wurde das grazile Spiel der leichtfüßigen Puppen ab dem 18. Jahrhundert sehr geschätzt. In diser Zeit erlebte das Marionettentheater seine Blütezeit. Gespielt wurden auf der kleinen Bühne Klassiker aus der Literatur ebenso wie Opern oder komödiantische Stücke.

Sammlerin Anita Naefe entdeckte ihre Liebe zu den alten böhmischen Marionetten vor 14 Jahren auf einem Flohmarkt. Bei einem Antiquitätenhändler in Tschechien erstand sie später eine erste Marionettenbühne, die sie ihrem Mann Hartmut schenkte. Seither sind beide faszinierte Sammler. Mehr als 700 böhmische Marionetten sowie 20 historische Bühnen befinden sich inzwischen in ihrem Besitz. 200 der Puppen bauen sie in diesen Tagen in die Kulissen der Weihnachtsausstellung im Schlossmuseum.

Zu sehen sind die klassichen Charaktere wie das Königspaar, Hofnarr, Großeltern und Kasperl ebenso wie so mystische Figuren wie Tod, Teufel, Hexe, Zauberer und Wassermann. Mit dabei auch die beliebten böhmischen Helden Spejbl und sein Sohn Hurvinek.

Eröffnet wird die neue Ausstellung am Mittwoch, 24. Oktober, um 19 Uhr im Theatersaal des Schlosses durch Museumsleiter Dr. Hans-Henning Grote. Den Einführungsvortrag „Volkstheater am Faden in Deutschland und Tschechien“ hält Markus Dorner. Außerdem wir das Dornerei-Theater aus Neustadt an der Weinstraße „Musikalische Marionettenszenen“ spielen. Ein Rundgang durch die Ausstellung schließt sich an.


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