Wolfenbüttel: Was ist bloß los mit dem Projekt "Neue Juliusstadt"? - Vorstellung vorläufiger Endstand von der Tagesordnung genommen

von Marc Angerstein




Bereits in der vergangenen Sitzung des Rates der Stadt Wolfenbüttel in der letzten Woche wies Bürgermeister Thomas Pink darauf hin, dass der geplante Tagesordnungspunkt der Vorstellung des vorläufigen Endstandes des Rahmenplans "Quartiersentwicklung in der Juliusstadt - Kernbereich Ahlumer Siedlung" nicht in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt behandelt werden würde. Um die Gründe zog er einen geheimnisvollen Schleier, den er in einem nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung weiter erläutern wollte.

Unter diesem Tagesordnungspunkt sollte eigentlich der Planungsstand um die Modernisierung der Ahlumer Siedlung vorgestellt werden, derer sich die Wolfenbütteler Baugesellschaft (WoBau) angenommen hat und in Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfenbüttel gleich das gesamte Gebiet neu ausrichten wollte.

Pink erwähnte lediglich, dass das ganze noch nicht beratungsreif sei und auch noch einige Zeit dauern würde bis es soweit wäre. Das dahinter mehr stecken muss war deutlich herauszuhören und verdeutlicht auch die weitere Informationsabgabe in einem nicht öffentlichen Sitzungsteil.

<a href= Landrat und Aufsichtsratvorsitzender der WoBau Jörg Röhmann">
Landrat und Aufsichtsratvorsitzender der WoBau Jörg Röhmann Foto: Marc Angerstein



Auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de teilte der Geschäftsführer der Wolfenbütteler Baugesellschaft, Markus Hering, mit, "dass es  in einigen Punkten noch Abstimmungsbedarf gibt." Dieses sei seiner Ansicht nach bei einem solchen Projekt nicht ungewöhnlich. Mögliche Problematiken sehe er nicht. Ähnlich äußert sich auch Landrat Jörg Röhmann als Aufsichtsratsvorsitzender der WoBau. Es komme derzeit lediglich zu Verzögerungen von ein paar Monaten, da es innerhalb der Stadt Wolfenbüttel und der WoBau noch "einige Dinge zu erledigen gäbe." Es sei nicht dramatisch. Letztlich sei es eine Investition für 20 Jahre die gut überlegt sein müsse.


Nach uns vorliegenden Informationen soll es im Vorfeld der Rats- und Ausschusssitzung eine unter "hitziger Stimmung" verlaufene Aufsichtsratssitzung der WoBau gegeben haben, in welcher es sowohl zu unterschiedlichen Ansichten über die Durchführung der Modernisierung der Ahlumer Siedlung unter den Mitgliedern gekommen sei, als auch um finanzielle Problemstellungen gegangen sein soll.

<a href= Florian Röpke">
Florian Röpke Foto: Privat



Der parteilos für DIE LINKE im Stadtrat vertretene Abgeordnete Florian Röpke hatte nach bekanntwerden der Streichung des Tagesordnungspunktes eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, da er die Begründung der Beratungsunreife nicht nachvollziehen konnte. "Es ist kurios, dass die 'Vorstellung eines vorläufigen Endstandes einer Rahmenplanung' nicht beratungsreif sein soll. Eine schlüssige Begründung dafür wäre, dass die Rahmenplanung eben noch keinen beratungsreifen Stand erreicht hat. Dies wäre aber sicherlich kein Inhalt für einen nichtöffentlichen Teil und muss daher als unwahrscheinlich angesehen werden", schrieb er in der Einleitung seiner Anfrage und bat darin um "eine öffentliche Stellungnahme, warum besagter Tagesordnungspunkt von der Tagesordnung genommen wurde und warum eine Erklärung hierfür im nichtöffentlichen Bereich stattfinden soll."
Letztlich blieb es bei der kurzen und öffentlichen, nicht viel aussagenden, Mitteilung des Bürgermeisters.

Wie und wann es nun mit einer möglichen Sanierung weitergeht steht scheinbar in den Sternen.


mehr News aus Wolfenbüttel