Die Zahl der Arbeitslosen ist im Land Niedersachsen im Oktober erneut zurück gegangen. Gegenüber dem Vormonat wurden mit insgesamt 251.198 Erwerbslosen 2,3% weniger gezählt, gegenüber dem Vorjahr -8,1%. Die Arbeitslosenquote betrug 6,3% gegenüber 6,4% im Vormonat und 6,8% vor einem Jahr.
„Dass die Zahl der Arbeitslosen im Oktober erneut zurückgegangen ist, liegt zu einem großen Teil daran, dass sich insbesondere die unter 25-Jährigen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben. Ursache hierfür ist vor allem der Beginn des Wintersemesters an den Hochschulen“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, Klaus Stietenroth. Die stabile Konjunktur sorge weiterhin für eine hohe Personalnachfrage der Unternehmen. „Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung entwickelt sich in Niedersachsen vor diesem Hintergrund weiterhin überdurchschnittlich“, fügte er hinzu. Allerdings verlangsame sich die Dynamik am Arbeitsmarkt allmählich. „Ich rechne jedoch auch in den kommenden Monaten mit hohen Fachkräftebedarfen“, betonte Stietenroth.
Weiterhin schwierig ist die Situation bei Älteren und Langzeitarbeitslosen. Hier gab es nur geringfügige Rückgänge. Die Zahl der Älteren über 50 Jahre sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8% auf 75.603, die der Langzeitarbeitslosen um 2,3% auf 74.749. „Angesichts knapper werdender Bewerberinnen und Bewerber sollten Betriebe auch Langzeitarbeitslosen und Älteren eine Chance geben, denn auch unter ihnen sind viele motivierte und qualifizierte Kräfte zu finden“, betonte Stietenroth.
Stellenentwicklung
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im Oktober zwar zurückgegangen, sie lag bei 15.583 und somit 9,5% niedriger als vor einem Jahr. Insgesamt waren in Niedersachsen aber 48.472 offene Stellen gemeldet. Das sind 25,5% mehr als vor einem Jahr. Anstiege im Bestand gab es beispielsweise im „Verarbeitenden Gewerbe“, in „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz“, im „Baugewerbe“, „Gastgewerbe“, in „Verkehr und Lagerei“ sowie in der Zeitarbeit.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Regionaldirektion Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden2. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Oktober 351.626.
Jugendarbeitslosigkeit
Mit Beginn des Wintersemesters an den Hochschulen ist die Arbeitslosenzahl bei den unter 25-Jährigen, wie üblich, kräftig gesunken. Sie lag im Oktober bei 23.142. Gegenüber dem Vormonat sind dies 3.486 bzw. 13,1% weniger. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen um 2.684 bzw. 10,4% gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 5,2%. Im Vormonat lag sie bei 5,9%, im Vorjahresmonat bei 5,8%.
1 Aufgrund verbesserter technischer Möglichkeiten wurden die Arbeitslosenzahlen ab März 2011 auf eine noch präzisere Datenerhebungsbasis umgestellt. Gegenüber früheren Veröffentlichungen kann es zu geringfügigen Abweichungen kommen. Die in dieser Verlaufsgrafik angegebenen Werte vor März basieren noch auf der vorherigen Datenbasis.
2 Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit hat sich in der Arbeitslosenversicherung stärker bemerkbar gemacht als in der Grundsicherung. In der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen auf 71.720 gesunken, dies sind 3,3% weniger als im Vormonat und 14,0% weniger als im Vorjahr. In der Grundsicherung, die einen höheren Anteil an Langzeitarbeitslosen umfasst, ist die Arbeitslosenzahl auf 179.478 gesunken, dies ist 1,9% weniger als im Vormonat sowie 5,4% weniger als im Vorjahr.
Beschäftigung
Bei der Beschäftigung hat sich der positive Trend fortgesetzt. Nach den vorläufigen hochgerechneten Ergebnissen von August 2011 (aktuellster Wert) stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,0% bzw. 75.278 auf rund 2,58 Millionen an. Damit lag das Land Niedersachsen weiterhin bundesweit mit an der Spitze. Zum Vergleich: In den westdeutschen Bundesländern stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 2,5% bzw. 576.839 auf 23,2 Millionen.
Alle Angaben: Agentur für Arbeit, ungekürzt und unkommentiert
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