Zahl der Straftaten leicht gestiegen - Aufklärungsquote so hoch wie lange nicht

Sexualstraftaten, Rauschgiftdelikte und Sachbeschädigungen sind deutlich mehr zur Anzeige gekommen. Zahl der Diebstahlsdelikte ist stark zurück gegangen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Das Polizeikommissariat Wolfenbüttel hat am heutigen Freitag die Kriminalitätsstatistik für den Landkreis im Jahr 2019 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der angezeigten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Die Aufklärungsquote ist so hoch wie lange nicht mehr. Im Bezug auf die Häufigkeitszahl, die die Straftaten ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt, ist der Landkreis im niedersächsischen Vergleich am zweitsichersten.


Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4.308 Taten angezeigt, 13 mehr als 2018. Vor zehn Jahren waren es noch 5.220. Eine ausgewogene Kombination aus Präventions-, Präsenz- und Ermittlungsarbeit zeige hier langfristige Wirkung, so die Polizei. Eine Auffälligkeit ist, dass die Zahl der angezeigten Straftaten in der Stadt Wolfenbüttel und den Polizeistationen Schöppenstedt/Remlingen und Schladen/Börßum zurückgegangen ist, in der Polizeistation Sickte/Cremlingen mit 133 Fällen deutlich gestiegen ist. Hier konnten deutlich steigende Fallzahlen im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie bei den Sachbeschädigungen festgestellt werden. Polizeipressesprecher Frank Oppermann erklärt sich das auch durch die Nähe zur A 2. Diese Belastung durch Täter von außerhalb sei auch Schwankungen unterlegen.

Raus aus dem Dunkelfeld


Bei den Delikten sind Sexualdelikte (+31), Sachbeschädigungen (+100) und Rauschgiftdelikte (+102) auf dem Vormarsch. Bei letzterem komme aber zum Tragen, dass die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität einer der Schwerpunkte der polizeilichen Ermittlungsarbeit im Jahr 2019 gewesen sei und so vermehrt Taten aus dem Dunkelfeld zur Anzeige gekommen sind. Auch bei den Sexualdelikten nehme die Anzeigebereitschaft der Opfer zu. Die Zahl der Opfer insgesamt ist auf 883 gestiegen (+55).

Die Fallzahlen im Bereich Diebstahl gehen dagegen zurück. Seien es schwere Diebstähle (-214), darunter Wohnungseinbrüche (-53) und KFZ-Diebstähle (-22), oder einfache Diebstähle (-69), Fahrraddiebstähle (-25) sowie Kellereinbrüche (-51). Bei der Eigentumskriminalität zeige sich auch im langfristigen Vergleich ein sehr erfreulicher Abwärtstrend, so die Polizei. Registrierte die Polizei Wolfenbüttel im Jahre 2009 noch 1.723 Diebstähle, waren es im zurückliegenden Jahr 1.279 Taten. Dieser auffällige Rückgang der Diebstahlsdelikte sei ein bundes- und landesweiter Trend und nicht nur auf den Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Wolfenbüttel zu beziehen.

Die Aufklärungsquoten gehen weit auseinander


Die Aufklärungsquote ist für 2019 deutlich höher als der Durchschnitt (60,12 Prozent) der letzten Jahre. 2.744 Straftaten (63,70 Prozent) konnten im zurückliegenden Jahr aufgeklärt werden. Das sind 177 Taten oder 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Natürlich gibt es auch hier große Unterschiede bei den verschiedenen Delikten. Während 93,58 Prozent der Sexualdelikte und 92,81 Prozent der Drogendelikte aufgeklärt werden konnten, waren es bei den Sachbeschädigungen 23,54 Prozent, den KFZ-Diebstählen 20,83 Prozent und den Kellereinbrüchen nur 18,18 Prozent.

Bei der Aufklärung wurden 2.128 Tatverdächtige ermittelt, 134 mehr als im Vorjahr. Der Großteil davon ist männlich (1.609). 20,68 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen sind nicht deutscher Herkunft. Zum Vergleich: Der Anteil nicht deutschen Bürger liegt im Landkreis Wolfenbüttel bei 6,63 Prozent. Allerdings wohnen nicht alle Ermittelten im hiesigen Bereich, sondern seien als sogenannte reisende Täter festgestellt worden.


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