Zahlreiche Gäste bei der 100. Mahnwache der WAAG


Soziale, ökologische und demokratische Initiativen und Organisationen stellten sich bei der 100. offenen Mahnwache der WAAG vor. Foto: WAAG
Soziale, ökologische und demokratische Initiativen und Organisationen stellten sich bei der 100. offenen Mahnwache der WAAG vor. Foto: WAAG | Foto: WAAG

Wolfenbüttel. Zur 100. Mahnwache am Montag, den 1. Juli hatte die Wolfenbütteler AtomAusstiegsGruppe (WAAG) zur Diskussion über soziale und ökologische Themen eingeladen. Zahlreiche Initiativen und Organisationen sowie interessierte Bürger nahmen teil. Davon berichtet die WAAG in einer Pressemitteilung.


Das Projekt "Solidarische Landwirtschaft“ (SoLaWi) eines Demeter-Hofes in Dahlum sei von Uwe Meyer vorgestellt worden. Deren Produkte werden nicht an Supermärkte oder auf dem Wochenmarkt verkauft. Die Mitglieder finanzieren für jeweils ein Jahr den Hof und erhalten dafür die gesamte Ernte, auch die "krumme" Möhre. Damit werde das Ernterisiko auf viele Schultern verteilt. Die Mitglieder haben Mitspracherecht bei Anbau und Investitionen und werden fair bezahlt. Es entstehe kein Verpackungsmüll. Die Transporte an die Verteilstationen erfolgen in Mehrwegkisten. Für 2019 seien alle Gemüseanteile vergeben, 2020 könnten neue Interessenten dabei sein. Auch Fleischanteile könnten für 2019 noch erworben werden.

Soziale, ökologische und demokratische Initiativen stellen sich vor


Paul Koch und Bodo Walther vom Arbeitskreis Japan der Evangelischen Landeskirche haben darüber berichtet, dass die japanische Regierung plane, bei den Olympischen Sommerspielen im kommenden Jahr die Auftaktspiele des in Japan beliebten Baseballs in Fukushima durchzuführen. Zur Verdeutlichung der aktuellen Situation in Japan seien eine Reihe von Veranstaltungen geplant. Elke Almut Dieter vom Friedenszentrum Braunschweig habe ebenfalls zur 100. Mahnwache gratuliert und die Gelegenheit genutzt gemeinsam mit Paul Koch und Bode Walther zum Hiroshima-Gedenktag "100 Kerzen auf der Oker" am 09. August einzuladen. Erstmals habe das Projekt „Eine Chance für Bienes Zukunft“ der Freiwilligen Agentur mit einem Infostand zum Bienenschutz und zum Bau von Insektenhotels an der Mahnwache teilgenommen. Sie werden im Juli, August und September wieder mit interessierten Bürgern Insektenhotels bauen.

Matthias Wilhelm von der IG Metall sei nicht zum ersten Mal bei der Mahnwache gewesen. Dieses Mal habe er zum Thema „Fairwandel“ gesprochen, das Motto, unter dem die Großdemonstration der IG Metall am 29. Juni in Berlin stand. Die IG Metall bekenne sich zu den Klimazielen. Es müsse erreicht werden, dass der anstehende Wandel durch unter anderem Digitalisierung und Mobilitätswende sowohl ökologisch als auch sozial und demokratisch gestaltet wird, was ein enges Zusammenwirken von Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden erfordere. Auch die kommunale Handlungsfähigkeit müsse gefördert werden. Es könne nicht sein, dass notwendige Maßnahmen gegen den Klimawandel wegen der Schuldenbremse nicht finanziert werden können. Ein Haushalt mit einer schwarzen Null nütze in einer zerstörten Umwelt nichts. Wilhelm betonte auch, dass der Klimawandel nicht dazu missbraucht werden dürfe, die Atomenergie wieder zu beleben.

"Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun"


Paul-Reinhard Schmidt von der Sammlungsbewegung "Aufstehen" habe darüber informiert, dass sich die Wolfenbütteler Aufstehengruppe mit der Bitte an den Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel gewandt habe, Initiative zu ergreifen, damit die Stadt Wolfenbüttel dem Beispiel von zahlreichen Städten wie Konstanz, Münster, Aachen, Bochum oder Saarbrücken folgt und den Klimanotstand ausruft. Damit soll deutlich gemacht werden, dass auch lokale Anstrengungen notwendig seien, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Nach der Mahnwache fand noch ein reger Austausch statt.

Die WAAG plane das Konzept der "offenen Mahnwache" fortzusetzen und verstärkt anderen Initiativen, die zu den Bereichen "sozial und ökologisch und demokratisch" arbeiten, die Möglichkeiten zu geben, ihre Aktivitäten darzustellen und eine stärkere Vernetzung der Initiativen zu erreichen. Das Motto dabei laute: "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern."


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