Zum 275. Geburtstag: Museum im Schloss erinnert an Anna Amalia


| Foto: Jutta Brüdern, Museum Schloss Wolfenbüttel



Wolfenbüttel. Bis heute ist der Name der Herzogin Anna Amalia untrennbar mit Weimar und dem Musenhof verbunden. Das Licht der Welt erblickte die spätere Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach jedoch in Wolfenbüttel.

Anna Amalia wurde am 24. Oktober 1739 im Wolfenbütteler Schloss geboren, sie war eine der sechs Töchter Herzog Carls I., der von 1735-1780 das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel regierte. Außer ihren Schwestern hatte sie noch sieben Brüder. Als Sechzehnjährige wurde Anna Amalia im März 1756 mit dem kränklichen achtzehnjährigen Herzog Ernst August Constantin von Sachsen-Weimar-Eisenach verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Nach zwei gemeinsamen Jahren verstarb der Herzog bereits im Mai 1758. Somit war Herzogin Anna Amalia im Alter von 18 Jahren zweifache Mutter und Witwe.

Sachsen-Weimar-Eisenach war ein kleines verarmtes Land, dessen Geschicke Anna Amalia nun während der folgenden siebzehn Jahre als Regentin für ihren Sohn Carl August lenken sollte. Zur Regentin nicht erzogen und an Sparsamkeit aufgrund der verschwenderischen Hofhaltung ihres Vaters nicht gewöhnt, hatte die junge Fürstin indessen das Glück, tüchtige Ratgeber und Beamte an ihrer Seite zu haben. Gemessen an den Voraussetzungen war das Ergebnis ihrer Regierung achtbar. Anna Amalia war erst 36 Jahre alt, als 1775 ihre Regentschaft endete. Kunst und Wissenschaft von jeher lebhaft zugetan, belesen und geistreich, dazu sehr musikalisch sowie eine glänzende Gastgeberin, fungierte sie fortan als allseits bewunderte schöngeistige Repräsentantin des Weimarer Hofes. Sie förderte Goethe und unterstützte die Bestrebungen ihres Sohnes, des jungen Herzogs Karl August, Weimar zu einem geistigen Mittelpunkt Deutschlands zu machen.

Das Museum Schloss Wolfenbüttel nimmt den 275. Geburtstag Herzogin Anna Amalias zum Anlass, um an diese berühmte Welfentochter zu erinnern. Am Freitag, 24. Oktober, ihrem Geburtstag, soll mit folgenden Veranstaltungen der Herzogin gedacht werden:

  • 16.30 Uhr: Museum Schloss Wolfenbüttel, Venussaal
    „Das Mädchen im Schloss“ Lebensgeschichten von der Herzogin Anna Amalia,
    Vortrag und Buchpräsentation durch die Autorinnen Dr. Annette Seemann, Dr. Ulrike Müller und Buchillustratorin Brigitte Geyersbach

  • 17.30 Uhr: Besuch des Geburtszimmers Anna Amalias im Schloss Wolfenbüttel

  • 18.00 Uhr: Museum Schloss Wolfenbüttel, Venussaal
    „ … allein es hat so viel Heiterkeit und Glanz …“ – Schloss Richmond und Herzogin Anna Amalia, Vortrag Dr. Hans-Henning Grote

  • 19.00 Uhr: Empfang


Anschließend referiert die Anna-Amalia-Biographin Dr. Annette Seeman aus Weimar in der Herzog August Bibliothek zum Thema „Anna Amalia und Arkadien“, 20 Uhr, Augusteerhalle. Auch die diesjährige Tagung der WWW-Kulturinitiative findet im Rahmen des Anna-Amalia-Tages in Wolfenbüttel statt.

Für die Veranstaltungen im Schloss ist aufgrund begrenzter Platzmöglichkeiten eine Anmeldung erforderlich, Tel: 05331-92460, Eintritt frei.