Wolfsburg. Man kennt das: Da fährt man sein Auto an einer Laterne kaputt, hat aber noch dringende Geschäfte. Also verlässt man den Unfallort, sagt Polizei einige Stunden später Bescheid und beschwert sich, dass die Unfallaufnahme gerade etwas ungelegen käme, immerhin habe man auch Sonntags noch viel zu tun. Das alles mit stolzen 2,78 Promille. Zu allem Überfluss nehmen die Beamten einem dann auch noch den Führerschein weg. Da kann man sich den ganzen Sonntag schenken! Was klingt wie eine Filmszene ist am gestrigen Sonntag in Wolfsburg so geschehen, wie die Polizei in einer Pressemitteilung berichtet.
Demnach habe am Sonntagmittag eine 60-Jährige bei der Polizei angerufen, um "nur mal Bescheid zu sagen", dass sie etwa zwei Stunden vorher eine Laterne beim Einparken angefahren habe. Da sie allerdings "wichtigere Dinge" zu tun gehabt habe, habe sie die erstmal erledigt. Überhaupt käme ihr das ganze gerade "total ungelegen" und eigentlich müsse sie ja weiter. Eine Beamtin am Notruftelefon habe die Dame jedoch letztlich davon überzeugen können, am Unfallort zu bleiben.
Als eine Polizeistreife schließlich am Ort des Geschehens eintraf, hätten sie die geschäftige Unfallfahrerin auch tatsächlich angetroffen. Dazu noch eine leicht beschädigte, mittlerweile schräg-stehende Laterne und einen schwer beschädigten Skoda, den Unfallwagen. Als die Polizisten mit ihrer Arbeit begannen, sei ihnen jedoch ein starker Alkoholgeruch aufgefallen. Der sei von der 60-jährigen Unfallfahrerin ausgegangen. Ein Test habe den Verdacht bestätigt: Die Fahrerin hatte 2,78 Promille Alkohol im Atem.
Die Polizisten hätten den Führerschein beschlagnahmt. Auf die Fahrerin wartet nun ein Verfahren wegen Trunkenheit am Steuer. Der verursachte Schaden belaufe sich auf etwa 1.600 Euro. Ob die 60-Jährige ihre To-Do-Liste noch abarbeiten konnte ist allerdings unbekannt.
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