45 Jahre Wolfsburger Integrationsarbeit: Eine Erfolgsgeschichte


Das Integrationsreferat der Stadt Wolfsburg und der Ausschuss für Migration feiern 45 Jahre Integrationsarbeit. Symbolfoto: Pixabay
Das Integrationsreferat der Stadt Wolfsburg und der Ausschuss für Migration feiern 45 Jahre Integrationsarbeit. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Das Integrationsreferat der Stadt Wolfsburg sowie der Ausschuss für Migration und Integration blicken in diesem Jahr auf ihr 45. Jubiläum. In der Bürgerhalle im Rathaus A wurden nun 45 Jahre Wolfsburger Integrationsarbeit gefeiert. Davon berichtet die Stadt Wolfsburg.


Bereits 1962, als die ersten italienischen Gastarbeiter nach Wolfsburg gekommen seien, haben bei Volkswagen sukzessive innerbetriebliche Integrationsprozesse begonnen. Aus dem italienisch-deutschen Kontaktausschuss habe sich im März 1974 der bundesweit erste "Ausschuss für Ausländerangelegenheiten" entwickelt – der Startschuss für die Integrationsarbeit in Wolfsburg. Zu einer Zeit, in der in anderen deutschen Städten ausnahmslos Beiräte eingesetzt worden seien, habe der Wolfsburger Ausländerausschuss eine echte Teilhabe ermöglicht. "Wolfsburg war und ist Vorreiter in der Integrationsarbeit", führt Oberbürgermeister Klaus Mohrs aus. "Der 'Ausschuss für Migration und Integration' und das Integrationsreferat geben den 151 Nationalitäten in Wolfsburg eine Stimme. Das sind zwei Erfolgsfaktoren, warum sich unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger hier sehr wohl fühlen und unsere Gesellschaft bereichern."

45 Jahre Integrationsreferat


Zeitgleich habe auch das "Ausländerreferat" unter der Leitung von Dottore Antonio di Virgilio seine Arbeit aufgenommen. Gemeinsam mit dem Ausschuss habe das Referat Handlungsvorschläge für städtische Gremien erarbeitet, Impulse gegeben, Netzwerke geknüpft und wichtige Initiativen in Wolfsburgs Stadtgesellschaft etabliert. Die Anerkennung und Förderung von internationalen Kulturvereinen haben in Wolfsburg den Weg für ein neues Selbstverständnis von Internationalität geebnet. Interkulturelle Veranstaltungen haben das Bild einer vielfältigen Stadtgesellschaft gefestigt, wie die Internationale Weihnachtsfeier oder die regelmäßige Ausrichtung der Interkulturellen Woche auch heute noch belegen. Auf diese Weise sei ein besonderes Klima der Anerkennung und Wertschätzung von Diversität entstanden.

Anerkennung und Wertschätzung von Diversität


"Integration ist eine bedeutende gesellschaftliche Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Hierzu gehören viele Partner wie Vereine, Verbände, Stiftungen, Bürgerinitiativen sowie natürlich die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt", erklärt Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration. "Dem Integrationsreferat kommt daher seit seiner Gründung und besonders in der heutigen Zeit, in der Globalisierung, aber leider auch Ressentiments gegenüber dem Fremden aktuell sind, eine wichtige Rolle zu. Es vermittelt zwischen den Partnern, baut Netzwerke auf und berät. Der kulturelle Austausch hat seit je her das Leben in unserer Stadt bereichert und ließ die verschiedenen Herkunftskulturen zusammenwachsen. Erste Meilensteine hierbei waren die Städtepartnerschaft mit Pessaro-Urbino 1975 und im Folgejahr die Einrichtung einer italienischen Konsularagentur, die das Integrationsreferat gemeinsam mit dem Ausschuss auf den Weg gebracht hat."

"Integration ist eine gesellschaftliche Aufgabe"


Unter Sylvia Cultus, seit 2009 Leiterin des Integrationsreferates, habe die Wolfsburger Integrationsarbeit eine neue Ebene erreicht. Durch einen entsprechenden Ratsbeschluss haben 2010 die zentralen Gremien mit "Ausschuss für Migration und Integration" sowie "Integrationsreferat" ihren aktuellen Titel erhalten. "Das Ausländerreferat wurde oft mit der Ausländerstelle verwechselt. Darüber hinaus wurde bereits 2009 bundesweit von 'Integrationsbeauftragten' gesprochen. Ich bin eine Vertreterin von einheitlichen Benennungen bei gleicher Aufgabenstellung", zeigt Sylvia Cultus die Gründe für die Umbenennung auf. "Ein politisches Gremium 'Ausländerausschuss' zu nennen, wie es umgangssprachlich in Wolfsburg gängig war, hat bei mir nicht die Assoziation von Wertschätzung aufkommen lassen."

Integrationskonzept "Vielfalt leben"


Außerdem habe der Rat der Stadt Wolfsburg im Juni 2011 das mit Bürgerbeteiligung erarbeitete Integrationskonzept "Vielfalt leben" beschlossen. Ziel des Konzeptes sei es, interkulturelles Denken und Handeln in alle Bereiche des kommunalen Lebens zu befördern. Auf Initiative des Integrationsreferates sei dieses Konzept 2015 aus gegebenem Anlass um das Handlungsfeld "Flucht und Zuwanderung" ergänzt worden. Angesichts der aktuellen, globalen Ereignisse werde Zuwanderung auch in Zukunft große Herausforderungen an die Wolfsburger Stadtgesellschaft stellen. Damals wie heute seien Menschen gekommen und kommen aus allen Teilen der Welt nach Wolfsburg und damit in eine Stadt, für die Zuwanderung stets ein Gewinn gewesen sei. Aktuell leben Menschen aus mindestens 151 Nationen in Wolfsburg und viele von ihnen haben hier ihre neue Heimat gefunden – die Erfolgsgeschichte Wolfsburger Integrationsarbeit.


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