Wolfsburg. Am Donnerstag begrüßten Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Referatsleiter Manfred Hüller rund 20 interessierte Bürger sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung zu einem Dialogworkshop über die Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft Wolfsburg-Sarajevo.
Mit dem Pilotprojekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“, welches Engagement Global mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchführt, engagiert sich Wolfsburg mit der Freundschaftsstadt Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) seit Beginn des Jahres als eine von insgesamt zwölf Entwicklungspartnerschaften.
Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen
Ziel der zweijährigen Kooperationen zwischen deutschen Kommunen und Kommunen in Serbien, Kosovo sowie Bosnien und Herzegowina ist es, lokale und interkommunale Dialoge und Maßnahmen zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) der Agenda 2030 zu etablieren. Dazu können die Städte auf gegenseitige Entsendungen, Erfahrungsaustausche, Vernetzungstreffen und Qualifizierungsangebote zurückgreifen, um letztlich in jeder Stadt eine geförderte Projektmaßnahme im Sinne der SDGs zu entwickeln. Während des Dialogworkshops in Wolfsburg berichteten die Verantwortlichen aus dem Referat Repräsentation, Internationale Beziehungen und dem Umweltamt anfangs über die Aktivitäten im Bereich der Partnerschaft- und Agenda-Arbeit der Stadt.
Am gestrigen Donnerstag fand im Wolfsburger Rathaus ein Dialogworkshop zur Kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft Wolfsburg-Sarajevo statt. Foto:
Oberbürgermeister Klaus Mohrs verdeutlichte: „Wir haben uns ganz bewusst für diese zweijährige Entwicklungspartnerschaft mit unserer Freundschaftsstadt Sarajevo entschieden. Wir erhoffen uns davon, die Beziehung zu Sarajevo zu vertiefen und das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln in beiden Städten zu stärken.“ Neben der Teilnahme der Projektverantwortlichen aus Wolfsburg und Sarajevo an der Auftaktkonferenz in Gelsenkirchen erfolgte in beiden Städten im Frühjahr bereits die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit.
Darüber hinaus konnten die Wolfsburger Mitarbeiterinnen bereits von der Qualifizierungsmaßnahme „Partnerschaftliche Zusammenarbeit im interkulturellen Kontext (Südosteuropa)“ an der Akademie für Internationale Zusammenarbeit profitieren. Gemeinsam mit den Projektkoordinatorinnen der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) aus Bonn konnten schließlich Vorschläge und Ideen für die Entwicklung einer Projektmaßnahme unter Berücksichtigung der SDGs eingebracht werden. Wolfsburg und Sarajevo richten ihren Fokus auf das Nachhaltigkeitsziel Nr. 4: In jeder Stadt soll ein Bildungsangebot zum Thema „Nachhaltigkeit“ geschaffen werden.
LernBox zum Thema „Kreislaufführung von Ressourcen“
Großen Anklang fand der Vorschlag gemeinsam mit der Wolfsburger NaturErkundungsStation eine LernBox zum Thema „Kreislaufführung von Ressourcen“ entwickeln, die an die Bedarfe von Schulen angepasst wird und auch für Projektarbeiten ausgeliehen werden könnte. Vorschläge, dieses Projekt an das Konzept von „Cradle to Cradle“ anzuknüpfen, die jeweiligen Zielgruppen partizipativ in die Projektentwicklung einzubinden und zusätzlich digital Informationsmaterial bereitzustellen, wurden von der Gruppe eingebracht.
Als weitere Projektidee wurde Bedarf bei der Vernetzung von Reparaturangeboten (Repair Cafes) gesehen, um gegenseitig Knowhow zum Beispielzur Reparatur von Alltagsgegenständen weiterzugeben. Von Seiten der SKEW wurde weiterhin darauf hingewiesen, dass bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt werden müssen, um die Finanzierung sicherzustellen. Unter anderem ist die Förderung rein investiver Maßnahmen schwierig während die Vermittlung von Wissen und Bildung für nachhaltige Entwicklung unter Einbindung kommunalspezifischen Fachwissens sehr vielversprechend ist.
Gemeinsame Weiterentwicklung vom Maßnahmen
In einem nächsten Schritt werden die Ergebnisse des Dialogworkshops in Wolfsburg mit den Projektideen in Sarajevo abgeglichen, um eine Maßnahme in jeder Stadt festzulegen, die im weiteren Verlauf der kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaft gemeinsam weiterentwickelt und umgesetzt wird. Nora Mühling, Koordinatorin kommunaler Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Wolfsburg, resümiert: „Es ist sehr schön zu sehen, dass sich alle Teilnehmer des Dialogworkshops weiterhin in die Projektarbeit einbringen möchten und dabei großen Wert auf die Berücksichtigung der unterschiedlichen Grundvoraussetzungen und Bedürfnisse in Wolfsburg und Sarajevo legen. Das ist eine ganz wichtige Basis für die weitere Partnerschaftsarbeit, um gewinnbringende Erfahrungsaustausche und nachhaltige Maßnahmen auf beiden Seiten zu verwirklichen.“
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