Wolfsburg. Wolfsburg zieht junge, hochqualifizierte Menschen in die Stadt. Dieses ist ein Ergebnis der im vergangenen Jahr durchgeführten Wanderungsmotivbefragung. Befragt wurden rund 9.000 Bürger, die in den vergangenen zwei Jahren nach Wolfsburg gezogen sind oder die Wolfsburg in das nähere Umland, in die Region Hannover oder nach Berlin verlassen haben. Mit der Befragung wollte die Stadt vor allem neue Erkenntnisse über den Wolfsburger Wohnungsmarkt erhalten. Dies teilt die Stadt Wolfsburg mit.
Dafür wäre unter anderem nach den Gründen für den Umzug, nach Wohnpräferenzen und Wohnverhältnissen sowie nach dem Verlauf der Wohnungssuche gefragt worden. Eine Rücklaufquote von 24 Prozent zeige, dass noch großes Interesse auch der weggezogenen Haushalte an den Entwicklungen in Wolfsburg bestehe.
Attraktiver Arbeitsstandort als Zuzugsmotor
Fast die Hälfte aller Befragten gebe als wichtigsten Grund an, berufsbedingt nach Wolfsburg gezogen zu sein. Aber auch persönliche Gründe seien für ein Drittel der Haushalte ausschlaggebend. Wer nach Wolfsburg zieht, komme häufig alleine oder zu zweit (zusammen 73 Prozent), aber auch Familien mit Kindern sind mit 18 Prozent bei den zuziehenden Haushalten vertreten. Zugleich bewege der Wunsch nach Wohneigentum vor allem junge Paare sowie Familien in der Expansionsphase zu einem Umzug in die Umlandkreise. Für viele der weggezogenen Befragten bleibe jedoch Wolfsburg der Arbeitsort. Auch soziale Kontakte werden weiterhin in Wolfsburg gepflegt sowie Einkaufs-, Kultur- und Freizeitangebote in der Stadt genutzt. Die Hälfte der aus Wolfsburg weggezogenen Haushalte würden nach ihrem Umzug zur Miete wohnen. Besonders hoch sei der Mieteranteil bei den Haushalten, die ihren Wohnort nach Braunschweig, Berlin oder der Region Hannover verlegt haben. Zudem würden sie häufiger als die Wegzüge ins ländliche Umland berufsbedingte Gründe für ihren Umzug angeben.
Wettbewerb der Städte
Die wandernden Personen seien überwiegend jung und hoch qualifiziert. Etwa 43 Prozent der weggezogenen Befragten würden über einen akademischen Abschluss verfügen. Diese ziehen vorzugsweise in die Städte Braunschweig, Berlin oder der Region Hannover. Ein gleiches Phänomen zeige sich jedoch auch bei Zugezogenen. Auch 55 Prozent derjenigen, die nach Wolfsburg ziehen, hätten einen Hochschulabschluss oder eine Promotion. Das spiegelt den Wettbewerb zwischen den Großstädten um diese Zielgruppe wider.
"Diese positive Bilanz zeigt, dass Wolfsburg im Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal erfolgreich ist. Der hohe Anteil an jungen, hochqualifizierten Menschen unter den Zuzügen spiegelt auch die veränderten Anforderungen der Automobilbranche wider. Damit geht einher, dass sich die Nachfragestruktur und die Anforderungen an Wohnraum im letzten Jahrzehnt deutlich verändert hat", erklärt der Leiter des Referats Stadtentwicklung, Ralf Sygusch. Insgesamt hätten die wandernden Haushalte ein Äquivalenzeinkommen, welches deutlich über dem bundesdeutschen Mittel liege. Dies treffe auch auf die Haushalte zu, die eine Berufsausbildung oder eine berufliche Spezialisierung absolviert haben.
Wohnvielfalt ist in Wolfsburg gefragt
Wer nach Wolfsburg zieht, wohne zunächst zur Miete. Rund 65 Prozent ziehen in eine Mietwohnung, 15 Prozent in ein Haus zur Miete, lediglich 20 Prozent entscheiden sich bei ihrem Umzug nach Wolfsburg ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu erwerben. Bemerkenswert sei, dass nahezu ein Drittel der Haushalte bereits schon einmal in Wolfsburg gelebt hat und damit sozusagen Rückkehrer sind. Wer sich entscheidet aus Wolfsburg wegzuziehen, wohne anschließend zu 46 Prozent im Eigentum und 54 Prozent zur Miete. Die Hälfte der weggezogenen Haushalte hatte nach einem passenden Angebot sowohl in Wolfsburg als auch außerhalb Wolfsburgs gesucht. Als schwierig wurden im Suchprozess die Auswahl und das Angebot in Kombination mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis empfunden.
"Die Ergebnisse der Befragung bestätigen, dass alles zurzeit nachgefragt wird. Wir benötigen ein vielfältiges Angebot an Wohnraum für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und mit unterschiedlichen Lebensstilen, aber auch Geldbeuteln. Mit unserer Wohnbauoffensive sind wir auf einem guten Weg das Spektrum an Wohnraum für Zuzugswillige, Rückkehrer und Wolfsburger, die sich gerne verändern möchten, deutlich zu erweitern. Unser Ziel ist es, die soziale Durchmischung in unseren Stadtteilen zu stärken und über die Entlastung auf dem Wohnungsmarkt und den beschlossenen Richtlinien zur Bodenpolitik preisdämpfend auf dem Wohnungsmarkt einzuwirken", unterstreicht Oberbürgermeister Klaus Mohrs.
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