Neuhaus. In der Diskussion um den Ausbau der Landesstraße 290, der am Dienstag auch Thema in der außerordentlichen Ortsratssitzung Neuhaus/Reislingen ist, strebt die Stadt Wolfsburg ein Votum für den prinzipiellen Linienverlauf auf Höhe Reislingen an.
In dieser Phase der Planung geht es primär darum, die als Vorzugsvariante hervorgegangene Variante 2N, also den ungefähren Linienverlauf, festzulegen. Dies teilte die Stadt Wolfsburg am Dienstag mit. "Ich freue mich über all die kritischen Fragen und Anmerkungen zum Verkehrskonzept Wolfsburg Südost. Ich möchte allerdings zu bedenken geben, dass wir aktuell erst im Prozess der Linienfindung sind. Trotzdem können wir auf die zahlreichen Fragen zumindest schon perspektivisch Antworten geben", merkte Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide dazu vorab an.
Nach erstmaliger Vertagung der Entscheidung am 8. März nimmt die Verwaltung in der heutigen Ortsratssitzung bereits auf einige der Fragestellungen im Vorhinein Bezug. In einer Präsentation werden grundsätzliche Überlegungen der Verwaltung vorgestellt, wie im weiteren Planungsprozess mit Themen wie beispielsweise Erschließung/Erreichbarkeit für den Individualverkehr und dem begleitenden Netz für den Öffentlichen Verkehr sowie Rad- und Fußwegebeziehungen umgegangen werden soll.
Mit Bürgern im Austausch
Im Dialog zwischen der Verwaltung und den Bürgerinitiativen konnten in der Vergangenheit bereits offene Fragen erläutert werden, wie die Leistungsfähigkeit des geforderten Kreisels an der Sandkrugkreuzung oder aktuell die ersten Überlegungen zu weiteren Planungsschritten im Zusammenhang mit dem Ausbau der L 290. Auf weitere konkrete Fragen, die bereits veröffentlicht wurden, wurde in der Ortsratssitzung geantwortet.
Auf eine Signalisierung in den Kontenpunkten Sandkrugstraße und Zollstraße kann aufgrund der zu erwartenden Verkehrsstärken voraussichtlich verzichtet werden. Durch die Knotenpunktgestaltung wird auch ohne Lichtsignalanlage das Abbiegen verkehrssicher möglich sein. Alternativ besteht die Möglichkeit der Führung von der neuen Straße direkt auf die Sandkrugkreuzung in Richtung Neuhaus.
Die Anbindung an den Campo Mediterraneo über die Dieselstraße wird auch in Zukunft weiter möglich sein. Durch den Ausbau des Knotenpunktbereiches wird die bedarfsgesteuerte Fußgängerampel künftig in eine vollständige Signalisierung umgewandelt.
Wie bereits im Dialog mit der Bürgerinitiative Neuhaus besprochen, werden die bestehenden Rad- und Fußwegeverbindungen zwischen Reislingen und Neuhaus entlang der Sandkrugstraße beibehalten. Südlich der Sandkrugstraße soll eine zusätzliche Brücke die Wegebeziehungen für Fußgänger und Radfahrer ergänzen. Auch die Verbindung Richtung Vorsfelde über die Dieselstraße hinweg wird nach dem Ausbau der L 290 für den Fußgänger und Radfahrer verkehrssicher hergestellt und bleibt erhalten. Ebenso soll es eine direkte Verbindung des ÖPNVs in Richtung Vorsfelde über die Kreuzung Dieselstraße geben.
Die zwei Knotenpunkte im Bereich der Marie-Curie-Allee sind erforderlich, um auch an dieser Stelle den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit sicherstellen zu können. Die diskutierte Anbindung über nur einen großen, zusammengefassten Knotenpunkt wäre aufgrund der zu erwartenden Verkehrsmengen nicht leistungsfähig und würde nicht nur einen Rückstau Richtung Osten verursachen, sondern auch aufgrund der Unübersichtlichkeit Unfälle provozieren.
Lärmschutz wird berücksichtigt
Die Marie-Curie-Allee wird ihren Querschnitt beibehalten. Eine Verengung der Fahrbahn im Knotenpunkt Marie-Curie-Allee ist nicht vorgesehen. Daher ist nicht von einer Verlagerung der Verkehre in diesem Bereich über die Sandkrugstraße auszugehen. Eine genauere Ausarbeitung dieser Punkte wird nach Festlegung der weiter zu untersuchenden Variante durchgeführt. Auch in den weiteren Planungsschritten werden Hinweise und Belange der Anlieger durch Diskussionen in die Bearbeitung mit einfließen und für die Allgemeinheit verträglich berücksichtigt werden.