Besuch aus dem Bundesgesundheitsministerium im Klinikum

Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Klinikumsdirektor André Koch nutzten die Gelegenheit, um ihre Vorstellungen von einer Krankenhausreform vorzubringen.

Der Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Tino Sorge (2. von rechts), besuchte das Klinikum Wolfsburg.
Der Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Tino Sorge (2. von rechts), besuchte das Klinikum Wolfsburg. | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Tino Sorge, besuchte am heutigen Donnerstag das Klinikum Wolfsburg. Eine Besichtigung der vor vier Jahren neu eröffneten Kinderklinik gab einen Einblick in die qualitativ hervorragende medizinische Versorgung der jüngsten Patienten im Klinikum, meint die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.



Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Klinikumsdirektor André Koch nutzten derweil die Gelegenheit, um dem Parlamentarischen Staatssekretär die zentralen Forderungen vorzubringen, die aus der aktuellen Situation des Klinikums resultieren: Finanzierung, Reformbedarf, Bürokratieabbau und Versorgungssicherheit.

"Das System muss reformiert werden"


„Zuerst danke ich Tino Sorge für seine Zeit und sein offenes Ohr. Sein Engagement zeigt sehr deutlich, wie wichtig ihm die Zukunftsfähigkeit des Klinikums Wolfsburgs ist. Entscheidend ist, dass die aktuellen Finanzierungsstrukturen vom Bundesgesundheitsministerium kritisch überprüft werden. Für eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung muss das System reformiert werden. Die Forderung nach hoher Qualität, klaren Strukturen und verlässlichen Standards ist richtig und notwendig – die Umsetzung und Finanzierung darf aber nicht allein den Kommunen und Kliniken überlassen werden“, unterstreicht Oberbürgermeister Dennis Weilmann.

„Das Klinikum Wolfsburg ist sich seiner Rolle als regionaler Schwerpunktversorger bewusst und gewillt diese Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig müssen aber die Voraussetzungen geschaffen werden, um als kommunales Krankenhaus eine langfristige Planungs- und Finanzierungssicherheit zu haben. Die Regionalisierung der Krankenhausplanung muss sich im Stellenwert der Kliniken bemerkbar machen. Nur dann kann die Leistungsfähigkeit gesichert und das Vertrauen in die Gesundheitsversorgung gestärkt werden“, ergänzt Klinikumsdirektor André Koch.

Hier drückt der Schuh


So drückt der Schuh besonders bei der Finanzierung. Die strukturellen Defizite rührten aus dem aktuellen Krankenhausfinanzierungssystem her. Eine bloße Erhöhung der Zuschüsse werde das Problem nicht beheben, hierfür seien tiefgreifende Reformen notwendig. Personal- und Sachkosten sowie Aufwendungen für Energie und medizinisches Material steigen jährlich und sorgen im Zusammenhang mit hohem bürokratischem Aufwand dafür, dass weniger Kapazitäten für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen.

Daneben seien steigende Investitionen in Infrastruktur, Technik und Personal notwendig, um die Versorgungsqualität zu halten und zukunftsfähig aufzustellen. Hierfür sei die verlässliche finanzielle Unterstützung durch Bund und Land unerlässlich. Ferner dürfe das Ziel der Krankenhausreform nicht die Konsolidierung zu Lasten der Beschäftigten sein. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels seien kommunale Kliniken mit guten Arbeitsbedingungen und sicherer Vergütung entscheidende Kriterien für einen attraktiven Arbeitsplatz und damit für eine hochwertige Gesundheitsversorgung.

Versorgerrolle gerecht werden


Die Erwartungshaltung ist nun, dass sich das Bundesgesundheitsministerium einem tiefgreifenden Reformpaket widmet, das es kommunalen Kliniken wie dem Klinikum Wolfsburg erlaubt, seiner Versorgerrolle gerecht zu werden und den Bürgern eine qualitativ hochwertige und verlässliche Gesundheitsversorgung anzubieten.

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