Wolfsburg. Die Polizei Wolfsburg warnt vor dubiosen Antik- und Pelzankäufen: Die Täter inserieren offen in Tageszeitungen und Wochenendblättern und versprechen in einer mehrtägigen Sonderaktion Höchstpreise für Pelze und Porzellan. Doch wie die Polizei in einer Pressemitteilung berichtet, haben es die Täter eigentlich auf den Schmuck ihrer Opfer abgesehen.
Eine 81 Jahre alte Wolfsburgerin war erst zum Jahresende Opfer dieser Masche geworden, die vielmehr an Goldschmuck als an Pelzen und antiken Sachen interessiert waren. Gutgläubig hatte die Seniorin den Unbekannten ihren Goldschmuck anvertraut, den die Betrüger zur angeblichen Prüfung mitnahmen und danach zu Bezahlung nicht wiederkamen. Es entstand ein Schaden von 3.000 Euro. Als die aufmerksame Wolfsburgerin Anfang Februar in einem Anzeigenblatt erneut eine Annonce sah, setzte sie sich mit der Polizei in Verbindung, um andere vor dieser miesen Masche zu warnen.
Angebliches "Antiquitätenzentrum" wirbt mit Anzeigen
Wohin mit den alten Pelzmänteln und Wertgegenständen, die schon jahrelang nicht mehr getragen werden oder in den Schränken liegen? Da kommen solche Zeitungsanzeigen gerade recht, erläutert ein Beamter. Vor allem Senioren fühlen sich von diesen Inseraten angesprochen. Den Ermittlungen des zuständigen 3. Fachkommissariates nach operieren die Täter oftmals mit verschiedenen Namen. Bei einem Anruf eines Kunden melden sich die Betrüger mit "Antiquitätenzentrum" und geben vehement vor, unbedingt sofort bei dem Kunden zu Hause erscheinen zu wollen, um die angebotene Ware in Augenschein zu nehmen. Dazu werden Anfahrten laut Anzeige bis zu 100 Kilometer gern in Kauf genommen. Hierbei kommen die Täter jedoch ganz schnell zu dem eigentlichen Objekt ihres Verlangens, erläutert ein Beamter. Wie bei der 81-Jährigen fragen die meist zu zweit agierenden Unbekannten gezielt nach Familienschmuck.
Porzellan und Pelzmantel sei beiläufig begutachtet worden, erzählte die Wolfsburgerin. Schmuck habe sie eigentlich gar nicht verkaufen wollen, aber beide Besucher hätten vehement danach gefragt. Schließlich habe die 81-Jährige nachgegeben und ihren Goldschmuck aus Ketten, Armband, Ring und Ohrringe gezeigt. Das Geschmeide hätten die angeblichen Käufer zur Prüfung gleich mitgenommen. Als sogar eine Auflistung mit Quittung über sämtliche zu verkaufenden Stücke gemacht wurde, war die Seniorin beruhigt und auch zufrieden, als die Betrüger eine Anzahlung von 150 Euro ausgehändigten. Zum vereinbarten Termin wenige Tage später, um die restliche Kaufsumme zu übergeben, kam es nicht mehr, erläutert ein Ermittler das geschickte Vorgehen bei dieser schon seit Jahren bestehenden, jedoch seltenen Betrugsmasche. Mit raffinierten Tricks versuchen dubiose An- und Verkäufer, schnell an das Geld ahnungsloser Kunden zu kommen.
Polizei stellte mehrere Pelze sicher
Die sogenannten Aktionstage des erneuten Ankaufangebotes fanden laut Anzeige in einem angemieteten Saal eines Fallersleber Hotels in der ersten Februarwoche statt. Als die Ermittler umgehend zur Prüfung vor Ort erschienen, konnten bereits mehrere Pelze sichergestellt und der nicht genehmigte Ankauf unterbunden werden. Mögliche Kunden werden aufgefordert, sich nochmals mit der Rezeption des Hotels oder der Polizei Wolfsburg unter Telefon 05361-46460 in Verbindung zu setzen.
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, auf solche Angebote einzugehen und gibt folgende Tipps: 1. Vermeiden Sie derartige Verkaufsgespräche in ihrer Wohnung, lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung. 2. In solchen Situationen stets Verwandte oder Bekannte zur Unterstützung hinzuziehen. 3. Zeigen Sie den Käufern niemals, wo Sie Ihre Wertsachen oder Ihr Bargeld aufbewahren.
Für den Verkauf von Schmuck oder Pelzwaren wenden Sie sich an autorisierte Fachgeschäfte. Erstatten Sie in jedem Fall Anzeige, sollten Sie durch dieses Vorgehen geschädigt worden sein. Hierbei ist es wichtig, dass Sie den Käufer gut beschreiben können.
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