Wolfsburg. Am kommenden Samstag, 21. November, findet die Bewegungsjagd im Wolfsburger Wald statt. Schon im Spätsommer ist die Entscheidung gefallen, die Jagd in diesem Jahr kleiner ausfallen zu lassen. Nicht mehr 150, sondern nur noch rund 100 Jäger und Treiber sollten dabei sein - bis das Corona-Infektionsgeschehen eine neue Dynamik gewann. Während die Jagd selbst annähernd unverändert erfolgt, treffen sich Jäger und Treiber zwar am VW-Bad, bleiben dort aber in Kleingruppen. Die Einhaltung der Abstandsregel kann so gewährleistet werden, Mund-/Nasenschutz ist dort verpflichtend. Die Waldwege zwischen den Hattorfer Teichen und der Feldmark Nordsteimke werden von zirka 7:30 bis 13 Uhr gesperrt sein. Die Polizei wird über die Jagd informiert und kontrolliert gegebenenfalls die Einhaltung der Wegesperrung. Dies teilen die Niedersächsischen Landesforsten in einer Pressemitteilung mit.
Ein "Streckelegen" werde es nicht geben, die Teilnehmenden sollen die Jagd verlassen, sobald ihre Arbeit getan sei. Diese Vorgaben würden dazu dienen, Kontakte unter den Jägern auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Der Schwerpunkt der Jagd mit intensiver Beunruhigung des Wildes liege im Jagdbezirk der Niedersächsischen Landesforsten und in der verpachteten Eigenjagd der Stadt. Die Jagd markiere den Auftakt der winterlichen Jagdsaison. Weitere, kleinräumigere Jagden würden durchgeführt, die aber im Einzelfall nicht angekündigt werden.
Ausbreitung der ASP stoppen
Andreas Baderschneider, Leiter des Forstamtes Wolfsburg, sagt dazu: „Erst Anfang November gab es eine Regelung des Landwirtschaftsministeriums, die Jagden in der nun vorgesehenen Größe erlaubt. Ein entsprechendes Hygienekonzept dazu hatten wir schon ausgearbeitet. Das andere Virus, das der Afrikanischen Schweinepest, spielt bei der Erlaubnis von Bewegungsjagden eine bedeutende Rolle. Bewegungsjagden sollen den Wildschweinbestand und damit das Risiko der Ausbreitung der ASP verringern. Die ASP stellt zwar kein Gesundheitsrisiko für die Menschen dar, hätte aber gravierende Folge für die Landwirtschaft.“
Dirk Schäfer, Leiter der Revierförsterei Wolfsburg, ergänzt: „Die Corona Krise zeigt, wie wichtig der Wald als Erholungsraum in unserer Stadt ist. Die Sperrung des Waldes haben wir uns deshalb nicht leicht gemacht. Die Erfüllung des Abschussplanes beim Rehwild und auch der hohe Schwarzwildbestand lassen uns aber keine Alternative. Besonders schmerzhaft ist, dass die Jagd in einem vollkommen veränderten Rahmen stattfindet. Auf viele liebgewonnene Traditionen zu Beginn und auch beim Streckelegen müssen wir in diesem Jahr leider verzichten.“
mehr News aus Wolfsburg