Wolfsburg. Bereits zum siebten Mal werden das Vorhabenstipendium IDEE und das Werkstipendium ABDRUCK, das in Kooperation mit der Städtischen Galerie Wolfsburg ausgelobt wird, vergeben. Im Juni 2026 werden die Ergebnisse beider Stipendien im Rahmen einer Ausstellung im Kunstverein Braunschweig präsentiert. Für das Jahr 2025 werden Charlotte Maria Kätzl & Conrad Veit mit dem Vorhabenstipendium IDEE sowie Christine Schulz mit dem Werkstipendium ABDRUCK ausgezeichnet, berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Presseinformation.
Das Werkstipendium ABDRUCK ist eine Kooperation mit der Druckwerkstatt in der Städtischen Galerie Wolfsburg. Ziel der Förderung ist es, die Entwicklung neuer, experimenteller Grafikarbeiten zu unterstützen sowie weitere Akzente in der Kunstlandschaft im Braunschweigischen Land zu setzen. Das Werkstipendium ermöglicht die Arbeit in der Druckwerkstatt unter professioneller Anleitung inklusive der Arbeitsmaterialien.
Deutliches Zeichen gesetzt
Marcus Körber, Leiter der Städtischen Galerie: „Mit dem ABDRUCK-Stipendium setzen wir nun bereits zum siebten Mal ein deutliches Zeichen für die Bedeutung des künstlerischen Experiments in der Druckgrafik. Wir fördern damit nicht nur die Entwicklung künstlerischer Positionen, sondern tragen aktiv dazu bei, das immaterielle Kulturerbe der künstlerischen Druckgrafik in unserer Region lebendig zu halten. Die lange Tradition der Druckwerkstatt im Schloss Wolfsburg wird so zukunftsgewandt weitergeführt und mit neuen Impulsen verbunden.“
Das mit 8.000 Euro dotierte Vorhabenstipendium IDEE soll Künstlern in der Region die Möglichkeit geben, sich auf besondere Weise mit relevanten und zukunftsweisenden Themen oder neuen Ideen auseinanderzusetzen. Die geförderten Künstler*innen erhalten damit ein Forum und eine Ausstellungsmöglichkeit. Zudem werden die Stipendiat*innen von der Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Stine Hollmann begleitet, um eine kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Werk während der Stipendienzeit zu ermöglichen.
Bewerben konnten sich professionell arbeitende Künstlerinnen und Künstler, die im Braunschweigischen Land leben und arbeiten oder deren Vorhaben einen deutlichen regionalen Bezug aufweisen. Eine Altersbeschränkung besteht nicht. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wählte eine Fachjury die diesjährigen Stipendiaten aus und empfahl sie dem Vorstand der Stiftung zur Förderung.
Zum Abschluss der Stipendienzeit werden die entstandenen Arbeiten im Juni 2026 im Kunstverein Braunschweig präsentiert. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die künstlerischen Ergebnisse und Entwicklungen der Stipendiat*innen.
Die Stipendiaten 2025
Mit der Vergabe der Stipendien IDEE und ABDRUCK an Charlotte Maria Kätzl & Conrad Veit sowie Christine Schulz würdigt die Jury die eigenständigen Konzepte der regional verbundenen Künstler*innen sowie die hohe künstlerische Qualität ihrer Werke.
Stipendium IDEE
Charlotte Maria Kätzl (*1993) und Conrad Veit (*1987) sind ein Künstler*innenduo, das seit Beginn ihres Kunststudiums 2014 künstlerisch zusammenarbeitet. Von 2021 bis 2022 absolvierten sie gemeinsam ihr Meisterschülerjahr bei Prof. Thomas Rentmeister an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. In ihren filmischen Inszenierungen und Installationen aus analogem Film (z.B. Super 8 oder 16 mm), Performance und Kostüm erzählen sie von hybriden Figuren, die spielerisch-ironisch als Wesen zwischen Geschlechtern, zwischen Mensch und Tier, Pflanze und Pilz den sie umgebenden Raum/Ort erkunden und mit ihm interagieren. Ihre Filme wurden u.a. auf der Berlinale, in den Deichtorhallen Hamburg und zahlreichen Filmfestivals gezeigt.
Stipendium ABDRUCK
Christine Schulz (*1961) studierte von 1996 bis 2003 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. 2003 erhielt sie die Meisterauszeichnung des Künstlers und damaligen Kunstprofessors John Armleder. Ausgehend vom Medium der Fotografie entwickelt Christine Schulz skulpturale Installationen, in denen sich eigene und angeeignete Bildwelten in Projektionen verschränken, transparent werden oder sich verflüchtigen. Die Künstlerin, die im Rahmen des Lichtparcours 2024 eine Installation an der Steintorbrücke zeigte, interessiert sich für die Entstehung und Überlagerung von Bildebenen, für Mehrschichtigkeiten, Disparates und Transparenz. Das ABDRUCK-Stipendium bietet ihr die Möglichkeit, diese charakteristischen Aspekte ihrer bisherigen Arbeitsweise in Drucktechniken weiter zu erforschen.

