Wolfsburg. Die Warnstreiks haben Wirkung gezeigt: Nach zähen Verhandlungen erzielte die IG Metall einen lukrativen Tarifabschluss für die rund 6.400 Beschäftigten der VW-Softwaretochter CARIAD. Die Kolleginnen und Kollegen, die an mehreren Standorten in Deutschland beschäftigt sind, erhalten laut IG Metall Wolfsburg eine Entgeltsteigerung von insgesamt 8,5 Prozent in drei Stufen, eine Sonderzahlung in Höhe von 750 Euro, sowie eine Inflationsausgleichsprämie im Höhe von 3.000 Euro.
Im Detail sieht der Fahrplan des Tarifabschlusses wie folgt aus: Bereits in diesem Februar wird die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro ausgezahlt. Im August 2023 wird das Entgelt zunächst um 3 Prozent angehoben, mit dem Jahreswechsel steigen die Löhne um weitere 3 Prozent. Im Februar 2024 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 750 Euro. Die dritte und letzte Stufe der Entgelterhöhung zündet schließlich im November 2024. Der Tarifvertrag besitzt eine Laufzeit von 24 Monaten und endet zum 31. Dezember 2024.
Wertschätzung für Belegschaft
„Dank der großen Beteiligung an den Warnstreiks haben wir ein starkes Verhandlungsergebnis erzielt. Die sofort fließende Inflationsausgleichsprämie sorgt für die dringend benötigte Entlastung der Kolleginnen und Kollegen in Zeiten der anhaltenden Teuerung. Die CARIAD-Belegschaft ist einer der wichtigsten Bausteine der Volkswagen-Zukunft. Schön, dass sich auch das Unternehmen letztlich noch daran erinnert hat und den Kolleginnen und Kollegen die verdiente Wertschätzung zeigt“, sagte Katja Brammertz, politische Sekretärin bei der IG Metall Wolfsburg und Mitglied der Verhandlungskommission.
Eine weitere Forderung der CARIDIANS bestand in einer an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zahlenden Erfolgsbeteiligung - eine Forderung, die die Unternehmensseite bisher strikt ablehnte. Auch hier erreichte die Verhandlungskommission einen Teilerfolg und brachte das Unternehmen letztlich zu Einlenken. Die Tarifparteien verpflichteten sich, bis spätestens Ende 2025 über eine Erfolgsbeteiligung zu verhandeln.
„Das ist angesichts der Verweigerungshaltung der Unternehmensseite bei diesem Thema zumindest ein Anfang. Der erste Schritt ist gemacht. Wir werden das Unternehmen an die Verhandlungsverpflichtung erinnern und auch in Zukunft weiter für eine Erfolgsbeteiligung kämpfen“, sagte Stefan Henze, CARIAD-Betriebsratsvorsitzender in Wolfsburg und Mitglied der Verhandlungskommission
Im Vorfeld des Tarifabschlusses hatten bundesweit rund 1200 CARIDIANS mit einem konzertierten Warnstreik reichlich Druck auf die Unternehmensseite gemacht. Am Standort Wolfsburg beteiligten sich allein 300 Kolleginnen und wurden dabei auch von Beschäftigten anderer Unternehmen wie unter anderem Brose Sitech, der IAV, VW Group Services sowie den VW-Vertrauensleuten unterstützt.
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