Wolfsburg. Wie die Stadtverwaltung am heutigen Dienstag mitteilt, wurde das ursprünglich für den 30. Januar 2025 geplante Aufarbeitungsgespräch zur Corona-Pandemie abgesagt werden. Grund hierfür sei laut Stadtverwaltung die wiederholte Nichteinhaltung von Absprachen seitens Jens Knipphals.
„Wir hätten uns ein offenes und konstruktives Gespräch gewünscht, wie es ursprünglich vereinbart war. Leider haben sich die Rahmenbedingungen gravierend verändert. Anstelle des im Vorfeld abgestimmten Formats – ein vertrauliches Gespräch in kleiner Runde – scheint Herr Knipphals nun das Gespräch für andere Zwecke zu instrumentalisieren“, erklärt Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg. „Viele Menschen haben noch immer Fragen zu den Entscheidungen und Abläufen während der Pandemie. Eine sachliche Aufarbeitung ist von großer Wichtigkeit – nicht nur, um besser zu verstehen, was damals passiert ist, sondern vor allem, um aus diesen Erfahrungen zu lernen. Nur so können wir uns in Zukunft besser auf vergleichbare Situationen vorbereiten.“
Stadt enttäuscht
Im Vorfeld des geplanten Aufarbeitungsgesprächs sei eindeutig festgelegt worden, dass die Gesprächsinhalte ausschließlich Themen betreffen sollten, die in die Zuständigkeit der Kommune fallen, heißt es in der Mitteilung der Stadt weiter. „Es war nie Teil der Vereinbarung, allgemeine Debatten zu führen, etwa über Impfschäden oder andere übergeordnete Themen. Unser Ziel war es, konkrete Fragen in Bezug auf Wolfsburg zu klären und aus den Erfahrungen der Pandemie zu lernen, um in einer vergleichbaren Situation besser vorbereitet zu sein“, betont Ralf Krüger, Vorsitzender des Rates der Stadt Wolfsburg.
Die Stadt zeige sich eigenen Angaben zufolge enttäuscht, dass Herr Knipphals trotz mehrfacher Absprachen Einladungen und Flyer verbreitet habe, die nicht nur den vertraulichen Charakter des Gesprächs missachten, sondern auch den Eindruck erwecken würden, dass es vor allem um politische Selbstdarstellung gehe. „Wir bedauern, dass Herr Knipphals offenbar mehr an der Öffentlichkeit interessiert ist, als an einem ernsthaften Austausch. Wir hatten gehofft, im geschützten Rahmen gemeinsam Antworten auf offene Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu erarbeiten und sodann eine einvernehmliche weitere Vorgehensweise festlegen zu können“, so Andreas Bauer, Dezernent für Bürgerdienste, Gesundheit, Finanzen, Brand- und Katastrophenschutz und Sport.
Die Bedeutung einer seriösen Aufarbeitung der Corona-Pandemie bleibe für die Stadt jedoch unbestritten. So entwickele die Verwaltung dazu aktuell ein eigenes Format, um dieses Thema nachhaltig intensiv zu betrachten und darüber in alle Richtungen zu diskutieren.