Coronavirus: Nachbarschaftshilfe in Sülfeld ist angelaufen

Die Sülfelder wollen sich in Zeiten der Corona-Krise gegenseitig unterstützen.

Die Initiatoren zeigen die Telefonnummer, unter der ab sofort unkompliziert Hilfe zu finden ist.
Die Initiatoren zeigen die Telefonnummer, unter der ab sofort unkompliziert Hilfe zu finden ist. | Foto: Larissa-Anne Mühring

Wolfsburg. Der stellvertretende Ortsbürgermeister Roman Dettmann und Pastorin Larissa Anne Mühring waren sich nach Erleben des Dorflebens der vergangenen Woche sofort einig die Projektkoordination für etwas zu übernehmen, was sowieso schon länger in ihren Köpfen herumgegeistert sei. Um den Auswirkungen der Corona-Verbreitung etwas entgegenzusetzen, wird ab heute für Sülfeld eine Online-Koordination der Nachbarschaftshilfe angeboten. Unter www.sülfeld-online.de oder der Telefonnummer 01774788823 können sich Helferinnen und Helfer registrieren lassen. Aufgerufen sich zu melden sind alle, die Hilfe und Beistand benötigen. Hierüber informiert die Kirchengemeinde Sülfeld in einer Pressemitteilung.


Besondere Umstände lassen besondere Projekte manchmal auch im Eiltempo erblühen: Sonja Glanz, selbst Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin und wohnhaft in Sülfeld, hatte aus China und Italien von Nachbarschaftshilfegruppen gehört und eine Initialzündung bei facebook gestartet.

"Niemand muss Angst haben"


„Ziel ist es eine schnelle, unbürokratische Hilfe in Zeiten von Corona zu unterstützen und beieinander zu stehen: solidarisch, miteinander und füreinander“, so Dettmann. Pastorin Mühring zeigt sich bewegt, dass sich viele Sülfelder Vereinsvertreter bereit erklärt haben, als Multiplikatoren zu fungieren, für das Projekt aktiv zu werben und auf Hilfebedürftige zuzugehen. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen: Niemand muss Angst haben. Unser Dorf kümmert sich!“ so Mühring, für die es trotz Elternzeit eine Selbstverständlichkeit war den organisatorischen Rahmen zu erarbeiten.

Ein umfassendes Hilfeangebot


Es gehe nicht nur darum diejenigen zu unterstützen, die zur sogenannten „Risikogruppe“ gehören, sei es durch Beschaffung von Lebensmitteln oder Medikamenten oder der Übernahme von Fahrdiensten zur Vermeidung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Ähnliches. Es gehe beispielsweise auch um Kinder und Pflegebedürftige, deren Betreuungssystem zusammengebrochen ist, weil Kita und Schulen geschlossen sind oder weil Bereiche der öffentlichen Ordnung und anderer wichtiger Infrastruktur Kräfte in hohem Maße fern der Familie binden. „Die mediale Berichterstattung schürt viele Ängste und Unsicherheiten, nicht alle können damit tapfer umgehen“ erläutert Mühring und macht Mut einfach anzurufen und die Nachbarschaftshilfe für sich zu nutzen. Das Telefon werde nicht nur vom kirchengemeindlichen Gemeindebüro und vom Büro der Kita Sülfeld mitbetreut, sondern auch von Ehrenamtlichen, die sich dafür bereit erklärt haben. „Auf geht`s! Lasst uns zeigen, dass wir nach den vielen Festzeiten mit zwei großen Jubiläen von Dorf und Kirche nun auch in einer Krisenzeit zusammenhalten können“ ermuntert Dettmann sein Dorf.


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