Digital gestützter Unterricht an Wolfsburger Schulen mit "wobila"

Mit dem Portal "wobila" soll Wolfsburger Schulen die Nutzung von unterschiedlichen OpenSource-Lösungen ermöglicht werden.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Die Wolfsburger Schulen stehen, wie alle Schulen in der Bundesrepublik, gerade vor der großen Herausforderung, sich sehr schnell auf digital gestützten Unterricht umstellen zu müssen. Das Portal "wobila", die digitale Wolfsburger Bildungsplattform, bietet den Wolfsburger Schulen derzeit die Nutzung von unterschiedlichen OpenSource-Lösungen wie Big Blue Button, Etherpad, Dudle und Nextcloud sowie der Lernplattform Itslearning. Der Fokus der Schulträgerin liege darauf, den Schulen so schnell wie möglich niedrigschwellig den Start in die nächste Phase der Digitalisierung zu ermöglichen. Diese Phase habe in Wolfsburg für alle Schulen seit den Osterferien begonnen. Die ersten Videokonferenzen würden bereits durchgeführt und das Angebot von Itslearning von immer mehr Schulen aktiv in Anspruch genommen. Dies teilt die Stadt Wolfsburg mit.


Die Entwicklung der Niedersächsischen Bildungscloud (NBC) werde von den Wolfsburger Schulen und der Stadt Wolfsburg begrüßt und interessiert beobachtet. Auch die Wolfsburger Schulen hätten einen Antrag auf Aufnahme in den Prototyp, der unter anderem die HPI-Cloud und Big Blue Button (BBB) enthält, gestellt. Nach aktuellem Informationsstand könne die NBC allerdings zunächst nur den Schulen zu Verfügung gestellt werden, denen noch kein anderes Lernsystem zu Verfügung stehe. Dadurch, dass die Stadt Wolfsburg den Schulen aber ebenfalls die Nutzung der OpenSource-Videokonferenz BBB ermögliche und prüfe, wie die NBC perspektivisch in die Wolfsburger Bildungsplattform "wobila" eingebunden werden könne, würden die Weichen für eine spätere Nutzung der NBC gestellt. So könnte die NBC nach der Betaphase auch in Wolfsburg vollumfänglich genutzt werden.

Bereits seit 2017 hätten sich die sechs Wolfsburger Pilotschulen des Projektes "Lernen und Unterrichten mit mobilen digitalen Geräten" mit den Anforderungen der Lehrenden an digitale Systeme auseinandergesetzt. In mehreren Workshops wäre ein Kriterienkatalog entwickelt worden, aufgrund derer die Lernplattform Itslearning ausgewählt wurde, mit der die Pilotschulen nun seit Ende 2018 arbeiten. Die Abteilung IT an Schulen des Geschäftsbereichs Schule der Stadt habe auf der Grundlage das Portal "wobila", die digitale Wolfsburger Bildungsplattform, entwickelt. Mit der Verabschiedung des Medienentwicklungsplanes für 2020 bis 2024 habe der Rat am 24. März diesen Jahres die Mittel freigegeben, um den Zugang zu "wobila" auf alle Schulen auszurollen.

Schon 1998 entwickelt



Itslearning wurde 1998 von einer Gruppe Studierender der norwegischen Universität Bergen entwickelt. Aus dem Masterarbeitsprojekt sei Anfang der 2000er Jahre eine Unternehmensgründung geworden. In den skandinavischen Ländern, so auch beispielsweise Dänemark, einem Vorreiter bei der Digitalisierung, sei es nicht ungewöhnlich, dass Kommunen auf Lösungen zurückgreifen, die von wirtschaftlichen Unternehmen entwickelt wurden. Dies habe den Vorteil, dass man in der Regel schon mit ausgereiften Produkten arbeiten könne. Für die Digitalisierung in Wolfsburger Schulen heiße das, dass sie mit einem System arbeiten können, das schon seit über einem Jahrzehnt an die Anforderungen von digital gestütztem Unterricht angepasst wurde. Hierdurch könnten sich die Lehrenden gleich auf die Inhalte konzentrieren und mit der Ausgestaltung ihres individuellen Unterrichts beginnen.