Wolfsburg. Die Sanierung der Gebäude „Don Camillo und Peppone“ kann 2020 starten – die NEULAND Wohnungsgesellschaft mbH reichte gestern den Bauantrag bei der Stadt Wolfsburg ein. Nach der Genehmigung wird klar sein, dass die grauen Gebäude in der Theodor-Heuss-Straße in Detmerode komplett revitalisiert werden – die ersten Visualisierungen der geplanten Fassaden sorgten bereits im September für Aufsehen in der Region und darüber hinaus. Dies berichtet die NEULAND Wohnungsgesellschaft.
Voraussichtlich im April geht es im Anschluss an die Schadstoffsanierung los mit der Entkernung und Sanierung der Gebäude.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass wir bereits sechs Wochen nach Absegnung des Projektes durch unseren Aufsichtsrat den Bauantrag stellen können. Diese enorme Zeitersparnis ist der präzisen Vorarbeit aller Beteiligten geschuldet“, freut sich Hans-Dieter Brand, Geschäftsführer der NEULAND. „Wir schaffen an dieser Stelle etwas sehr Fortschrittliches und Wertvolles, denn diese Sanierung hat mehrere Besonderheiten. Zum einen werden wir moderne Wohnungen an einem tollen Standort schaffen. Mit zeitgemäßen Grundrissen und einer futuristisch-automobil anmutenden Fassade. Zum anderen sorgen wir für eine hervorragende Klimabilanz. Wir ertüchtigen diese Gebäude soweit, dass wir den KfW-Standard 55 erreichen werden. So kann der CO2-Verbrauch um etwa 70 Prozent gesenkt werden“, erklärt Brand weiter.
Und noch ein dickes Plus steht am Ende unter der Berechnung: „Wir lassen den Rohbau der Gebäude stehen und entfernen nur die Fassaden sowie Teile des Innenlebens – damit erhalten wir enorm viel vom Bestand – und damit ‚graue Energie‘.“ Und diese ist enorm wichtig, wenn es um die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht.
Graue Energie zu erhalten schont das Klima
Als graue Energie wird die Primärenergie bezeichnet, die notwendig ist, um zum Beispiel ein Gebäude zu errichten. Der Begriff „graue Energie“ umfasst dabei Energie zum Gewinnen von Materialien, zum Herstellen und Verarbeiten von Bauteilen, zum Transport von Menschen, Maschinen, Bauteilen und Materialien zur Baustelle, zum Einbau von Bauteilen im Gebäude sowie zur Entsorgung. Durch die Verwendung heimischer Materialien und durch ressourcenschonendes Bauen lässt sich die im Gebäude verbaute graue Energie minimieren.
Durch den Erhalt des Rohbaus von „Don Camillo und Peppone“ entfallen sowohl die Aufwände für den Abbruch und die Entsorgung des Altmaterials als auch die Produktion, das Heranschaffen und das Aufbauen von neuem Baumaterial. Immacolata Glosemeyer freut sich als Aufsichtsratsvorsitzende der NEULAND über diesen Punkt: „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, der Umwelt und künftigen Generationen. Als NEULAND sind wir bestrebt, ressourcenschonend und erhaltend zu arbeiten. Das Thema Klimaschutz berührt und betrifft uns alle. Wir legen jetzt schon den Grundstein dafür, dass die CO2-Bilanz verbessert wird.“
Die Planungen im Detail
Die Schadstoffsanierung läuft bereits auf Hochtouren, die asbesthaltigen Böden werden voraussichtlich noch in diesem Jahr komplett entfernt sein. In den kommenden Monaten werden die 13 und 23 Stockwerke hohen Gebäude dann komplett entkernt, die Schadstoffe in den anderen Bauteilen gesondert entsorgt und im Anschluss die Gebäude nach Plänen des Architekten Chris Doray um den bestehenden Rohbau wiederaufgebaut. Dabei erhalten die Gebäude ringsum eine von außen neu vorgestellte Balkonkonstruktion, die in die Fassade integriert wird. Der Architekt aus Vancouver arbeitet weltweit und ist Experte auf dem Gebiet der Hochhausplanung. Besonders spannend wird demnach auch die neue Fassade aussehen: Hier sind Metallelemente geplant, die eine automobile Anmutung vermitteln werden. Das Design der beiden Gebäude wird so ein einzigartiger Hingucker bei der Anfahrt auf die Autostadt Wolfsburg.
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