Wolfsburg. Die vergangenen Wochen haben einmal mehr gezeigt, dass der Kaufhof eine äußerst beliebte Kneipenmeile ist, die gerade an den Wochenenden ein besonderer Anziehungspunkt für viele Wolfsburger ist. An den Abenden und in den Nächten haben sich oft zu viele Personen in den Gaststätten im Kaufhof und in dem Bereich dazwischen aufgehalten. So war es nicht möglich, die Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuhalten. Die Erfahrungen der letzten Wochen nahmen Kaufhof-Gastronomen, die Stadt Wolfsburg, die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) und die Wolfsburger Polizei nun gemeinsam zum Anlass, die Situation zu besprechen und weitere Maßnahmen zu ergreifen. Die Beteiligten einigten sich darauf, den Zugang zum Kaufhof zunächst bis Ende August an den Wochenenden temporär zu begrenzen und einen zusätzlichen Sicherheitsdienst einzusetzen. Maximal 500 Personen sollen sich auf dem gesamten Areal zwischen den Hausnummern 1 bis 25 aufhalten dürfen. Das entspricht der Kapazität der ansässigen Lokale. Die Regelung gilt ab Freitag, 7. August, immer freitags und samstags, jeweils von 19 Uhr bis 4 Uhr des nächsten Morgens. Dies berichtet die Stadt Wolfsburg.
"Wir haben Verständnis dafür, dass sich die Menschen in der Öffentlichkeit aufhalten und bewegen möchten. Die Abstandsregeln wurden hier jedoch häufig nicht eingehalten. Das können wir nicht dulden", erklärt Oberbürgermeister Klaus Mohrs. "Viele meinen, wegen der aktuell geringen Corona-Infektionszahlen seien wir aus dem Schneider. Das ist aber nicht so. Das Virus kann sich schnell wieder verbreiten. Jeder von uns trägt die Verantwortung, die Menschen, denen wir begegnen, vor der Krankheit zu schützen. Die gemeinsam mit den Gastronomen für den Kaufhof vereinbarte Regelung ist nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen absolut notwendig und wichtig."
Keine "Ballermann-Zustände"
Olaf Gösmann, Leiter der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt fügt hinzu: "Aus polizeilicher Sicht ist die Begrenzung der Personenzahl auf höchstens 500 für den Bereich des Kaufhofes zu begrüßen. Diese Regelung werden wir – gemeinsam mit der Stadt – auch konsequent überwachen und durchsetzen. Durch Alkohol und Gruppendynamik hervorgerufene "Ballermann-Zustände" in einer unüberschaubaren Menschenmenge sind einfach nicht tolerabel."
"Gastronomie, Kneipen und Bars sind in besonderer Weise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Zufriedene Gäste und Umsätze sind für die Betreiber ebenso von Bedeutung, wie die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste. Mit der temporären Zugangsbeschränkung wurde gemeinsam ein Weg gefunden, der beide Aspekte in höchstem Maße berücksichtigt", unterstreichen die WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer und Dennis Weilmann die Bedeutung der gemeinsam vereinbarten Maßnahmen.
Gastronomen zufrieden mit neuer Regelung
Dies sehen auch Salvatore Baffa vom "Lupus Wolfsburg" sowie Ghandi Said Al Hassan vom "Das Alt-Berlin" so und zeigen sich mit der Regelung zufrieden: "Es ist eine sehr schwierige Zeit für Gastronomen. Die gemeinsame Regelung hilft uns, den Betrieb am Laufen zu halten, gleichzeitig aber auch die notwendigen Hygieneregeln einzuhalten. Hier hoffe ich gemeinsam mit meinen Kollegen auf Verständnis unserer Gäste. Es freut mich zudem, dass der Austausch mit den städtischen Akteuren so gut funktioniert."
Alle Zugänge – auch von dem benachbarten Wohngebiet Höfe aus – werden abgesperrt. Der Zugang wird nur über die Hauptzugänge von der Schillerstraße und der Kantallee aus möglich sein. Ein privater Sicherheitsdienst wird den Zugang kontrollieren. Eigene Getränke dürfen nicht mitgebracht werden. Gemeinsam werden alle Beteiligten die Wirkung der Maßnahmen beobachten, auswerten und sich gemeinsam über die Fortsetzung von Maßnahmen über den August hinaus abstimmen.
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