Wolfsburg. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung hebt die Stadt Wolfsburg die Elternbeiträge für die Kindertagesbetreuung an. Eine konstant hohe Geburtenrate erfordere zudem einen beschleunigten Ausbau von Kindertagesstätten.
Insgesamt soll die Erhöhung aus Sicht der Stadt Wolfsburg im Rahmen von Familiengerechtigkeit moderat ausfallen. So plane man insgesamt weniger Beitragsstufen, wobei man dann in den unteren Stufen die Beiträge nicht anheben wolle. Eine deutliche Erhöhung gebe es vor allem in den oberen Beitragsbemessungsstufen. Die Erhöhung in den oberen Stufen sei auch deshalb vertretbar, weil die Elternbeiträge mittlerweile steuerlich absetzbar seien. Menschen mit höherem Einkommen würden spürbarer davon profitieren. Durch die vorgeschlagene Anhebung der Elternbeiträge könnten Mehreinnahmen in Höhe von rund 720.000 Euro jährlich erzielt werden. Damit würden die Elternbeiträge zukünftig einen Anteil in Höhe von zirka 14 Prozent an den Betriebskosten (Personal-, Sach- und Gebäudeunterhaltungsaufwendungen) der Kindertagesstätten im Gebiet der Stadt Wolfsburg abdecken.
Beispiel-Berechnung
Bei einem Jahreseinkommen von unter 10.100 Euro sollen pauschal für alle Betreuungsformen 5 Euro pro Monat berechnet werden. Beträgt das Jahreseinkommen bis zu 27.400 Euro, schlägt die Verwaltung vor, dass sich der Beitrag für einen Ganztags-Krippenplatz um 8,40 Euro, für einen Ganztags-Kindergartenplatz um 7,20 Euro im Monat erhöht. Bei einem Jahreseinkommen von mehr als 58.000 Euro soll der Elternbeitrag für einen Ganztags-Krippenplatz zukünftig um 39 Euro höher, für einen Ganztags-Kindergartenplatz um 34,50 Euro höher ausfallen als bisher. Weitere Vergünstigungen würden bleiben: Für Geschwisterkinder wird beim zweiten Kind der Beitrag halbiert. Bei drei Kindern in einer Einrichtung ist das dritte Kind beitragsfrei. Investitionen in Qualität würden bestehen bleiben.
Konstant hohe Geburtenrate erfordert beschleunigten Kita-Ausbau
Mit dem konsequenten Ausbau der Kindertagesbetreuung in Krippen, Kindergärten und Tagespflege habe Wolfsburg in den vergangenen Jahren die richtigen Weichen gestellt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setze verlässliche und qualitätsorientierte Angebote voraus. Daher stehe der bedarfsgerechte Ausbau der Betreuungsinfrastruktur (Tagespflege, Kindertagesbetreuung, Ganztagsschule, Ferienbetreuung) weiterhin an oberster Stelle. Die Geburtenentwicklung stelle die Stadt aber auch vor besondere Herausforderungen. Bis 2020 sollen durch den Bau von neuen Kindertageseinrichtungen sowie Gruppenerweiterungen an elf bestehenden Standorten rund 1.300 neue Plätze für Kinder über und rund 860 Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden. Dazu werden im Haushalt 2016 rund 8,3 Millionen Euro eingesetzt. Für jedes konkrete Bauvorhaben für den Betreuungsausbau würden gezielt Beschlüsse einschließlich der Kosten- und Zeitplanung für die politischen Gremien vorbereitet. Projekte, die Platzkapazitäten erhöhen, hätten Vorrang. Modernisierungsmaßnahmen, wenn sie nicht zur Gebäudeerhaltung notwendig sind, würden zurückgestellt.
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