Wolfsburg. Am Donnerstagnachmittag wurde ein 94 Jahre alter Rentner in Vorsfelde Opfer von skrupellosen Betrügern. Die dreisten Täter erbeuteten mehrere zehntausend Euro von dem Senior, der erst wesentlich später bemerkte, dass er Opfer einer Straftat wurde. Dies teilte die Polizei mit.
Bei den Ermittlungen zeigte sich, dass zunächst eine Unbekannte sich bei dem 94-Jährigen per Telefon meldete und sich dabei als Enkelin ausgab. Sie betonte, dass sie gerade bei einem Notar sitze und dringend Bargeld für einen Hauskauf benötige. Sie will sich das Angebot nicht entgehen lassen, erhöhte die Anruferin den Druck auf den 94-Jährigen. Um seiner angeblichen Enkelin helfen zu wollen, übergab der 94-Jährige schließlich mehrere zehntausend Euro Bargeld an einen Mittäter, der das Geld abholte. Auch hier gab die Anruferin an, dass der Mann ein Mitarbeiter ihrer Bank sei, der die Summe sofort auf ihr Konto überweise. Daher bestätigte der Abholer, der in einem grauen Anzug an der Tür klingelte, auf Nachfrage des Opfers, dass er von einer nahen Sparkasse komme. Im guten Glauben überreichte der 94-Jährige schließlich das Geld, dass er seinen Angaben nach nur zu Hause hatte, weil es zurzeit bei den Banken keine Zinsen gibt.
Horst-Peter Ewert als Polizeiberater kennt diese Masche der Täter schon seit langen Jahren: Die Anrufe bei den ausnahmslosen älteren Opfern beginnen in der Regel mit den Worten "Weißt du, wer hier dran ist?". Schon daraufhin nennen die Senioren meistens den Namen eines Enkels, erläutert Ewert, so dass die dreisten Täter gleich mit dem eigentlichen Anliegen fortsetzen. Hierbei gibt es unterschiedlichen Varianten: Entweder wird das Geld zum Haus- oder Wohnungskauf benötigt oder man braucht dringend Bargeld, um sich ein Auto anzuschaffen. In jedem Fall kann die Enkelin oder der Enkel gerade nicht kommen, da aktuell man bei einem Notar sitzt. Bis schließlich eine Vertrauensperson oft nach mehreren Telefonaten der perfiden Betrüger mit dem Opfer, das Geld von zu Hause abholen. Die betroffenen Rentnerinnen und Rentner sind im guten Glauben, etwas Gutes in der Familie zu tun und bemerken daher oft Tage später die Tat.
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