Erste deutsche Alvar Aalto Week: Finnische Botschafterin zu Gast

Die Veranstaltungswoche wurde mit zahlreichen Gästen feierlich eröffnet.

Anne Sipiläinen, Botschafterin von Finnland (links) und Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
Anne Sipiläinen, Botschafterin von Finnland (links) und Oberbürgermeister Dennis Weilmann. | Foto: Stadt Wolfsburg/Lars Landmann

Wolfsburg. In der Stephanuskirche in Wolfsburg wurde jetzt die erste Alvar Aalto Week außerhalb Finnlands eröffnet. Die Alvar Aalto Stiftung aus Helsinki und die Stadt Wolfsburg feiern mit der Veranstaltungswoche 60 Jahre Alvar Aalto in Wolfsburg. Am 31. August 1962 wurde das heutige Alvar-Aalto-Kulturhaus eingeweiht und damit der erste von drei Bauten des finnischen Architekten in der Volkswagenstadt.



Zu diesem Anlass kamen zahlreiche Gäste aus Finnland nach Wolfsburg. Neben den Vertretern der finnische Aalto-Städte und der Alvar Aalto Stiftung, war als besonderer Ehrengast die finnische Botschafterin aus Berlin, Anne Sipiläinen, zu Gast, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide und Tommi Lindh, dem Direktor der Alvar Aalto Stiftung, die Veranstaltungswoche zu eröffnen.

Feierliche Eröffnung


Die Stephanuskirche am Detmeroder Markt wurde von Aalto nicht nur als Kirche, sondern auch als Versammlungs- und Veranstaltungsort für die Menschen im Stadtteil geplant. Der ideale Platz also, um mit zahlreichen Gästen die Eröffnung der Alvar Aalto Week (1. bis 11. September) zu feiern. Mit rund 120 Gästen war die Kirche voll besetzt. Stadtbaurat und Kulturdezernent Kai-Uwe Hirscheide dankte in seiner Begrüßung vor allem den rund 40 Institutionen, Kultureinrichtungen und Vereinen aus Wolfsburg, Braunschweig und Hannover, die als Kooperationspartner gemeinsam mit dem städtischen Forum Architektur das bunte Programm der Alvar Aalto Week auf die Beine gestellt haben.

"Dieses große Engagement zeigt uns, wie sehr Aalto zum kulturellen Erbe der Stadt und der Region gehört", bekräftigte Hirschheide in seiner Einführung. Tommi Lindh, Direktor der Alvar Aalto Stiftung aus Helsinki, bedankte sich ebenfalls für das große Engagement und betonte, dass öffentliche Sichtbarkeit und das unmittelbare Erleben von Aaltos Architektur von großer Bedeutung seien für ihre Bewahrung und Weiterentwicklung. Auch Oberbürgermeister Dennis Weilmann machte in seiner Rede die Bedeutung Aaltos für Wolfsburg deutlich: "Aaltos Bauten sind eng verknüpft mit der Entwicklung Wolfsburgs zur modernen Stadt. Sie haben wesentlich Wolfsburgs internationalen Ruf als Architekturstadt mitbegründet."

Großer Bezug zu finnischem Architekten


Dass in Wolfsburg mit dem Alvar-Aalto-Kulturhaus, der Heilig-Geist Kirche und dem Stephanus Gemeindezentrum mehr Aalto-Bauten als in jeder anderen Aalto-Stadt außerhalb Finnlands stehen und die Stadt eine besondere Rolle im Werk des finnischen Architekten einnimmt, machte nicht zuletzt die Teilnahme der finnischen Botschafterin Anne Sipiliänen an der Eröffnung deutlich.

In ihrem Grußwort sagte sie: "Das finnische Gleichstellungsdenken zeigt sich in der Architektur und Formgebung Alvar Aaltos. Gutes Design steht allen zur Verfügung und ist ein natürlicher Bestandteil im Alltag und Zuhause aller Finninnen und Finnen". Als besondere Ehrung trug sich die Botschafterin in das Goldene Buch der Stadt Wolfsburg ein.

Ein festliches Rahmenprogramm


Eigens auf die Architektur der Stephanuskirche abgestimmt war das Rahmenprogramm des Abends. Das Junge Theater Wolfsburg unter Leitung von Bernd Upadeck hatte mehrere Performances hierfür entwickelt. Als begeisterte Touristengruppe mischten sich die jungen Schauspieler*innen unter das Publikum und erkundeten den Raum.

Im weiteren Verlauf des Abends gab es aus den architektonischen Formen entwickelte gestische und tänzerische Darbietungen. Sie wurden begleitet von typischem finnischen Tango und klassischer Musik des finnische Komponisten Jonas Kokkonen – komponiert für Alvar Aalto, als Dank für den Entwurf seines Hauses. Zum Abschluss führte die in Phantasiesprache palavernde Touristengruppe die Eröffnungsgäste zum Umtrunk.

Erfahrungsaustausch im Alvar Aalto Cities Network


Für den musikalischen Rahmen sorgte die Musikschule Wolfsburg mit den beiden Klarinettistinnen Jule Niessner und Meike Schwertmann. Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Solistinnen spielten Musik von Edison Denissow und Igor Strawinsky, einem Zeitgenossen Aaltos.
Eine Delegation aus dem Netzwerk der Aalto-Städte sowie Vertreter*innen der Alvar Aalto Stiftung war bereits am Mittwochabend in Wolfsburg eingetroffen. Neben der Besichtigung der Wolfsburger Aalto Bauten standen auch ein Empfang durch Oberbürgermeister Dennis Weilmann, der Austausch mit Mitgliedern des Kulturausschusses und des Planungs- und Bauausschusses sowie das offizielle jährliche Netzwerktreffen auf dem Programm. Das Alvar Aalto Cities Network besteht aus 22 Städten und will den Erfahrungsaustausch zum Umgang mit dem baukulturellen Erbe Aaltos fördern.

Weitere Informationen zur Alvar Aalto Week und das gesamte Programm gibt es im Internet unter wolfsburg.de/alvar-aalto.


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