Wolfsburg. Falsche Wasserwerker treiben in Wolfsburg ihr Unwesen. Die Polizei und der Energieversorger LSW sind alarmiert und warnen vor falschen Handwerkern.
Am Dienstagmittag klingelten zwei Männer in blauer Handwerkerkleidung an der Wohnungstür eines älteren Ehepaares in der Lessingstraße. Die Männer gaben vor, Handwerker der vor dem Mehrfamilienhaus befindlichen Baustelle zu sein und das Warmwasser in der Wohnung kontrollieren zu müssen. Das Ehepaar ließ die beiden Handwerker in die Wohnung, jedoch nicht unbeaufsichtigt. Mehrere Ablenkungsversuche der angeblichen Handwerker schlugen fehl, sodass die beiden nach wenigen Minuten das Weite suchten. Eine Nachfrage des Rentnerpaares an der Baustelle vor ihrem Haus, ob die beiden Handwerker von hier kämen, wurde verneint.
Gut vier Stunden später klingelte es an der Haustür einer älteren Dame im Schlesierweg. Als die Frau öffnete stand vor ihr ein Unbekannter in blauer Monteurbekleidung und gab vor Wassertechniker zu sein, der die Wasserleitungen überprüfen wolle. Die ältere Dame ließ den Mann in ihre Wohnung, worauf dieser anfing sich an den Wasserhähnen in Küche und Bad zu schaffen zu machen. Die Mieterin zeigte sich empört, dass dadurch das von ihr bezahlte Wasser verschwendet wird. Daraufhin kündigte der Unbekannte einen Kollegen an, der ihr eine Kostenpauschale von 500 Euro zahlen würde. Kurz darauf erschien ein zweiter Unbekannter ebenfalls in blauer Monteurbekleidung. Während einer der Täter nun die ältere Dame ablenkte, verschwand der zweite Täter aus ihrem Sichtfeld. Dann verabschiedeten sich beiden mit der Erklärung, die 500 Euro Kostenpauschale holen zu wollen. Als die beiden angeblichen Handwerker verschwunden waren, stellte die Rentnerin das Fehlen von Goldschmuck fest.
Birgit Wiechert, Sprecherin der LSW: "Die Überprüfung von Warmwasser oder Wasserdruck, wie auch beschädigter Leitungen stellen keinen Sachverhalt dar, bei dem die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der LSW sofort in die Wohnung müssen. Der Energieversorger LSW kommt nicht unangemeldet. Die Beschäftigten haben immer einen Ausweis dabei, der ein Lichtbild des Besitzers und den Namen beinhaltet.
Hinterfragen Sie den Einsatz solcher Handwerker über das Kundenzentrum der LSW, Telefon 05361 / 1893600!"
Die Polizei hat den Sachverhalt aufgenommen und sieht in beiden Fällen einen Tatzusammenhang. Thomas Figge, von der Polizei in
Wolfsburg: "In beiden Fällen war die Täterbeschreibung nahezu identisch, sodass wir von denselben Tätern ausgehen" Die Täter waren etwa 1,75 bis 1,85 Meter groß, 25 bis 35 Jahre alt und von schlanker Gestalt.
Beide waren mit Blaumännern bekleidet, wo auf den Ärmeln ein Aufnäher mit dem Schriftzug "mobil" aufgebracht war. Ferner trugen sie auf dem Kopf ein Basecap. Die Täter hatten einen dunklen Teint und ein südländisches Erscheinungsbild. Die Polizei warnt vor solcher Masche:
Immer wieder versuchen Unbekannte unter einem Vorwand in die Wohnung von älteren Menschen zu gelangen. Oftmals geben sie sich hier als Polizisten oder auch Handwerker aus. Die Unbekannten nutzen so das Vertrauen der älteren Herrschaften aus und lenken diese ab. Während einer der Täter sich mit den Senioren unterhält gelangt ein zweiter Täter unbemerkt in die Wohnung und entwendet Schmuck und Bargeld.
Thomas Figge: "Lassen sie sich immer den Dienst- oder Betriebsausweis zeigen. Haben Sie Zweifel an der Echtheit des Dokumentes, lassen Sie sich zusätzlich durch den Personalausweis die Daten widerspiegeln. Im Zweifelsfall rufen sie die Polizei über 110 an."
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