Wolfsburg. Im jährlichen Grußwort richtet sich der Oberbürgermeister Klaus Mohrs an die Bürger.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es ist ein gutes Jahr, das hinter uns liegt. Die wirtschaftliche Entwicklung ist positiv, der Arbeitsmarkt boomt. Noch nie arbeiteten so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Wolfsburg, noch nie gab es so viele Einpendler.

Auch die familienfreundliche Politik der Stadt Wolfsburg zeigt Früchte: Die Zahl der Geburten in Wolfsburg steigt weiter. Das ist ein Grund zur Freude, aber es stellt uns auch vor Herausforderungen. Der Platzbedarf in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen nimmt zu. Im Februar wurde etwa die Awo-Kita Kreuzheide neu eröffnet, weitere Kitas sind in Planung. Zu schaffen macht uns derzeit der Fachkräftemangel, es werden händeringend Erzieher gesucht, um den steigenden Betreuungsbedarf tatsächlich stillen zu können. Eine tolle Bestätigung unseres Einsatzes für die Interessen von Kindern und Jugendlichen ist die Verlängerung des Titels "Kinderfreundliche Kommune" um drei weitere Jahre.

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Klaus Mohrs. Foto: Stadt Wolfsburg

Damit Menschen, die Wolfsburger werden wollen, auch Wolfsburger werden können, setzen wir die Wohnbauoffensive fort. Überall im Stadtgebiet entsteht Wohnraum für verschiedene Ansprüche. 2019 zogen bereits die ersten Mieter*innen von Neuland und Volkswagen Immobilien in die Neubaugebiete Hellwinkel Terrassen und Steimker Gärten ein. Auch das Projekt „Wohnen für alle“, das bezahlbaren Wohnraum im Fokus hat, schreitet unter anderem am Schlesierweg voran. Das Neubaugebiet Sonnenkamp soll im nächsten Jahr erschlossen werden, dort sind bis zu 3.000 Wohneinheiten geplant.

Unsere Stadt steht also nicht still, auch wenn zurzeit das Thema Sparen an vielen Stellen mitklingt. Das ist zugegeben kein Thema, das Freude macht. Die Stadt Wolfsburg kann aber nur dann voll handlungsfähig bleiben, wenn sie es schafft, dass Ausgaben und Einnahmen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Hinter den Kulissen war das Jahr 2019 deshalb geprägt von der Haushaltsoptimierung. Es ging darum, Sparpotenziale auszumachen sowie Quellen für Mehreinnahmen zu finden. Seit wenigen Wochen liegt nun eine Liste mit Optimierungsvorschlägen vor, die im neuen Jahr zusammen mit dem Haushalt 2020/21 beschlossen werden sollen. Muss man Millionen einsparen, bleibt dies nicht ohne spürbare Folgen. Wir haben jedoch versucht, ein möglichst ausgewogenes Paket zu schnüren. Fast alle Bevölkerungsgruppen in allen Stadt- und Ortsteilen, aber auch Verwaltung und Politik sind von den Sparvorschlägen betroffen – jedoch immer mit Maß und Blick auf soziale Härten. 2020 gehen wir den nächsten Schritt an: die Verwaltungsmodernisierung. Sie zielt darauf, die Verwaltung für Sie effizienter, moderner, digitaler zu gestalten und so weiter Aufwand zu reduzieren.

Mit dem gewonnenen finanziellen Spielraum wollen wir weiterhin in Zukunftsthemen investieren – unser Hauptaugenmerk liegt auf der digitalen Entwicklung und der Mobilität. Mit der Initiative #WolfsburgDigital macht sich die Stadt Wolfsburg gemeinsam mit Volkswagen auf den Weg zur Modellstadt für Digitalisierung. Zahlreiche Projekte sind in der Umsetzung. So nahmen beide Partner im Juni an der e-Mobility-Station den ersten Schnellladepark für Elektrofahrzeuge in Wolfsburg in Betrieb. Dank der Ernennung zur 5G-Modellregion und zum Modellprojekt Smart Cities erhält Wolfsburg zusätzliche Fördergelder, durch die es den digitalen Wandel stärker vorantreiben kann. 2020 soll die Markthalle als digitales Zentrum ihre Türen öffnen. Und am Nordkopf plant Projektentwickler und Investor Signa im Austausch mit der Stadt ein urbanes Zukunftsquartier, das Büroflächen, Wohnen, Freizeitangebote, Einzelhandel, Hotel und Gastronomie sowie Mobilitäts- und Digitallösungen integriert.

Priorität hat bei uns auch das Thema Mobilität. In erster Linie geht es uns darum, die Mobilität von heute angesichts der steigenden Zahl von Einwohner und Pendler den aktuellen Anforderungen anzupassen und die Mobilität von morgen erlebbar zu machen. Car-Sharing, Bike-Sharing, bedarfsgerechte IT-gestützte Mobilitätsangebote, Online-Tickets im Öffentlichen Personennahverkehr, intelligente Verkehrssteuerung – all das gibt es schon, aber noch nicht in Wolfsburg. Das soll sich ab 2020 ändern, auch wenn manche Projekte vielleicht auch länger dauern.

Sportlich erhoffe ich mir für 2020, dass die Frauen des VfL Wolfsburg eine weitere hervorragende Saison abschließen und dass die VfL-Männer die Rückrunde genauso schwungvoll angehen wie die Hinrunde. Drücken Sie gemeinsam mit mir auch den Grizzlys die Daumen, dass sie zu ihrer alten Stärke zurückfinden.

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Wolfsburg fröhliche Feiertage sowie alles Gute, Gesundheit und Glück für das neue Jahr!

Ihr

Klaus Mohrs

Oberbürgermeister