Formula Student: Wolfsburger Studenten warten auf den Startschuss

Das Team wob-racing der Ostfalia Hochschule hat sich für den weltweit größten Konstruktionswettbewerb für Studierende „Formula Student“ in Deutschland, Spanien und Österreich qualifiziert.

Student Jan Sentkowski mit dem WR15 auf dem Event in Hockenheim.
Student Jan Sentkowski mit dem WR15 auf dem Event in Hockenheim. | Foto: Formula Student Germany

Wolfsburg. Das Team wob-racing der Ostfalia Hochschule hat sich für den weltweit größten Konstruktionswettbewerb für Studierende „Formula Student“ in Deutschland, Spanien und Österreich qualifiziert. Dies teilt die Ostfalia in einer Pressemitteilung mit.


In Wolfsburg sei man erfolgsorientiert, wenn es um die Entwicklung und Konstruktion schneller Fahrzeuge gehe. So auch das Team wob-racing der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, das an der Fakultät Fahrzeugtechnik mit ihren angehenden Ingenieuren angesiedelt ist, sich aber auch aus Studierenden des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, Informatik sowie den Disziplinen der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien zusammensetzt. Gefördert von der Hochschule und diversen Sponsoren werde gerade der WR16 gebaut – das 17. Fahrzeug seit der Gründung des studentischen Projektteams im Jahr 2003.

„Über mehrere studentische Generationen hat das Team bis zum WR7 Verbrennerfahrzeuge gebaut. In der Saison dieses Boliden wurde dann der Umstieg auf Elektrofahrzeuge vollzogen, weshalb es zwei Fahrzeuge gab. Den Verbrenner WR7 und den WR7-e, das erste Fahrzeug, das in die Kategorie "electric vehicle" fällt“, erklärt Studentin Julia Schumann, die im Team wob-racing den Bereich Wirtschaft leitet.

Fahren ohne Fahrer


Auch in diesem Jahr arbeite das Team unter Coronabedingungen an zwei Fahrzeugen. Zum einen werde der WR16 gebaut, zum anderen parallel dazu bereits der WR17 entwickelt. Dieser solle als erstes Driverless Car – als autonomes Fahrzeug ohne Fahrer – 2022 auf die Rennstrecke gehen. Das Team könne den Startschuss kaum erwarten, denn wegen Covid-19 fanden 2020 keine Events statt. Auch in diesem Jahr sei aufgrund von Corona alles anders: „Aktuell kann nur aus dem Homeoffice gearbeitet werden, sodass mechanische Bauteile nur bedingt bearbeitet werden können. Des Weiteren haben nicht nur wir Einschränkungen durch die Pandemie erfahren müssen, auch unsere Fertiger sind stark betroffen. Es treten Verzögerungen auf, die ein finales Zusammenbauen des Fahrzeugs erschweren“, berichtet Julia Schumann.


Ab auf die Rennstrecke


Umso größer seien jetzt die Hoffnung und die Erwartungen, denn das Team habe sich in diesem Jahr für die Formula Student Events in Deutschland (Mitte August), Österreich (Ende Juli) und Spanien (Anfang August) qualifiziert. Auf die Rennstrecke solle es mit dem WR16 gehen, Höchstgeschwindigkeit 118 Stundenkilometer und in drei Sekunden von 0 auf 100 km/h. „Um an einem Event teilnehmen zu können, mussten wir im Voraus an einem Quiz zu ‚Basis Engineering Knowledge‘ teilnehmen. Durch das Abfragen von Regelkenntnissen werden die besten Teams ermittelt und für die begrenzten Startplätze qualifiziert. In Österreich erreichten wir sogar den ersten Platz“, so Schumann.

In den vergangenen Jahren habe sich das Team bei der Formula Student in diversen Disziplinen durch Platzierung, Design oder Effizienz in Fachkreisen einen Namen gemacht. Ziel sei es laut Team, bei jedem Rennen unter die Top Ten zu gelangen. 2018 habe man in Andorra den Sieg geholt, 2019 fuhr das Team bei der Formula Student in den Niederlanden Platz 14 von 21 in der Gesamtplatzierung ein, in Österreich Platz 10 von 24. In Hockenheim erreichte man Platz 6 von 39 und erzielte den 1. Platz in der Disziplin Efficiency. „Insgesamt war 2019 ein sehr erfolgreiches Jahr für uns, denn in sechs von acht Disziplinen waren wir unter den Top Ten“, sagt Julia Schumann und freut sich darauf, wenn es hoffentlich im Sommer wieder auf die Events geht.