Vorsfelde. Am kommenden Sonntag, 6. März, um 15 Uhr geht Kurator Arne Steinert letztmalig auf einen Rundgang durch die Sonderausstellung „Der Foto-Schatz des Willi Vogelsang. Vorsfelde in den 30er Jahren“ im Stadtmuseum. Begleitet wird er vom ehemaligen Pressefotografen Klaus Helmke und vom Vorsitzenden des Heimatvereins Vorsfelde Meinhardt Leopold. Beide berichten von diesem wichtigen historischen Fund und dessen sorgfältiger Archivierung. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Die Ausstellung ist noch bis zu Ostermontag, 28. März, zu sehen.
Willi Vogelsang, 1900 in Vorsfelde geboren, hatte in den 1930er Jahren in seiner Heimatstadt ein Foto-Atelier. Hierher kamen die Vorsfelder, um sich porträtieren zu lassen. Das war damals ein besonderes Ereignis, dafür wurde sich in Sonntagskleidung herausgeputzt. Der Fotograf Willi Vogelsang ging mit seinen analogen Plattenkameras zugleich hinaus zu den Menschen in Ort und Region: Er setzte Hochzeiten, Konfirmationen, Kinder am ersten Schultag, Schützenkönige oder gesellige Treffen in Gasthäusern ins Bild. Als Dokumente der damaligen Zeit zeigen seine Aufnahmen auch die zunehmende Motorisierung, wenn Damen auf dem Motorrad oder stolze Automobilisten abgelichtet wurden. Motive fand Vogelsang zudem in der Arbeitswelt, in Werkstätten, bei der Spargelernte oder auf den Baustellen des Mittellandkanals. Nach 1933 sind auf den Bildern immer häufiger die Hakenkreuzfahne, Menschen in Uniformen und Parteiabzeichen zu sehen. So wurde der Fotograf Willi Vogelsang zum Chronisten des Alltags in Vorsfelde in den 1930er Jahren.
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