Wolfsburg. In einer am heutigen Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung informiert die Stadt Wolfsburg über das neue Stadtquartier Hellwinkel Terrassen. Vielfältiger Wohnraum und gelebte Nachbarschaften sind die erklärten Ziele. Rund 2.000 Menschen sollen hier leben und neben einer zentralen Wohnung auch neue Kontakte, Freunde und Gemeinsamkeiten finden.
Ein wesentlicher Baustein ist die bewusste Förderung von Baugemeinschaften, die es bisher in Wolfsburg nicht gibt. Das Projekt Sonnenfänger hat inzwischen mit der konkreten Arbeit begonnen und will am Ende der zentralen Fußgängerpromenade des Quartiers insgesamt 28 Eigentumswohnungen und drei Gewerbeeinheiten gemeinschaftlich entwickeln. Größen zwischen 25 und 145 Quadratmetern ermöglichen ganz unterschiedliche Lebensformen.
Nicht nur in Wolfsburg erfreuen sich nachbarschaftliche Wohnformen wie Baugemeinschaften und Wohngruppenprojekte eines wachsenden Interesses. Dieses hat mit den veränderten familiären und demografischen Strukturen unserer Gesellschaft zu tun. Die Wahlfamilie und das Leben in einer sozialen Gemeinschaft spielen eine immer größere Rolle. Die Stadt Wolfsburg unterstützt diese Entwicklung aktiv. Von den 14 Baufeldern des ersten Bauabschnitts der Hellwinkel Terrassen hat der Rat der Stadt Wolfsburg im Juli 2017 beschlossen eine Parzelle für Baugemeinschaftsprojekte zu reservieren. Die Entwicklung weiterer Baugemeinschaften ist denkbar.
Heim zum Selbstkostenpreis planen
"Baugemeinschaften bieten die Möglichkeit, zusammen mit den künftigen Nachbarn sein Heim zum Selbstkostenpreis zu planen und sich dabei schon frühzeitig kennen zu lernen", erläutert Martina Mahlke von der Agentur für räumliche Entwicklungsalternativen AREA (Berlin) als Berater und Begleiter dieser Baugemeinschaft. Sie bringt viel Erfahrung mit ähnlichen Projekten aus der Hauptstadt mit. Vom gemeinsamen Kauf des Grundstücks über die Ausgestaltung der Gemeinschaftsflächen bis zur Planung von Oberflächen und Materialien wird in regelmäßigen Treffen der Bauherren-Gruppe alles besprochen und vieles festgelegt.
Martina Mahlke (links) und Katja Heimanns mit dem Modell des Baugemeinschaftsprojekts Sonnenfänger für die Hellwinkel Terrassen. Foto:
Grundlage für das Baugemeinschaftsprojekt Sonnenfänger ist ein Entwurf von Andreas Oevermann vom Büro architectureRelated+ aus Berlin, der als Sieger aus einem von der Stadt Wolfsburg ausgelobten Wettbewerb hervorging. "Wir verkaufen keine fertigen Eigentumswohnungen, aber wir fangen aus Zeitgründen auch nicht ganz bei null an", so Martina Mahlke. Das Modell zeigt eine Gruppe aus sechs Einzelhäusern auf dem Baufeld, deren Pultdächer sich zur gemeinsamen Mitte neigen.
Vielfalt und Mischung sowie Nachbarschaften im Quartier erlebbar machen
Diplom-Ingenieurin Katja Heimanns ist für die Stadt Wolfsburg im Projektteam Hellwinkel Terrassen Ansprechpartnerin für das Baugemeinschafts-Projekt und unterstreicht die Bedeutung der Vielfalt: "Wir freuen uns, dass mit der Baugemeinschaft die Leitthemen Vielfalt und Mischung sowie Nachbarschaften im Quartier erlebbar werden. Neben dem vielfältigen Angebot an Wohnformen und Bauherrenschaften bieten der öffentliche Straßenraum, halböffentliche Plätze, Innenhöfe und Gärten attraktive Möglichkeiten des Kontakts. Im besten Fall können sich diese Räume im Sommer zum gemeinsamen Wohnzimmer für die Bewohner entwickeln." Auch energetische Gesichtspunkte spielen eine Rolle. Die Häuser werden im KfW55-Standard errichtet. Auf den nach Süden gerichteten Dächern entstehen Solaranlagen. Sie werden – so der Plan – die Sonne einfangen und sie in Strom für eBikes und Elektroautos verwandeln.
Für Interessierte, die mehr über das Projekt erfahren möchten, bietet AREA immer mittwochs ab 14 Uhr unverbindliche Beratungsgespräche an. Treffpunkt ist im Sanierungsbüro Handwerkerviertel, Schachtweg 12, in Wolfsburg. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon (030) 40045789 oder per E-Mail: mahlke@area-berlin.de. Ein Informationsblatt ist verfügbar im Internet unter www.wolfsburg.de/hellwinkel-terrassen und liegt darüber hinaus in den Rathäusern A und B sowie in der Kulturinfo des Alvar-Aalto-Kulturhauses aus.
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