Wolfsburg. Am Samstagnachmittag kam es laut Polizei vor und nach dem Bundesligaspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Union Berlin zu tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte, Beleidigungen, und dem Raub eines Fanschals.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde einem Gastfan aus bisher nicht bekannten Gründen durch Ordner der Zutritt zum Stadion verwehrt. In der Folge sei es im umzäunten Bereich des Gästeeingangs zu einer Auseinandersetzung zwischen der sich solidarisierenden Berliner Ultraszene und Ordnern gekommen, woraufhin Einsatzkräfte einschreiten mussten. Aus diesem Verlauf sei es aus der Menge heraus zu tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte gekommen.
Neun Polizisten verletzt
Nahezu zeitgleich hätten sich laut Polizei Anhänger von Union Berlin vor dem Stadion vermummt und Einsatzkräfte angegriffen, die daraufhin unmittelbaren Zwang unter anderem unter Verwendung von Pfefferspray einsetzen mussten. Durch Hinzuziehung weiterer Einsatzkräfte und dem Einsatz von Dienstpferden und Diensthunden konnte die Situation beruhigt werden. Zwei Personen wurden vorläufig festgenommen. Ihnen wurde auf richterliche Anordnung Blutproben entnommen.
Bei den Angriffen seien neun Polizeibeamte verletzt worden. Diese mussten sich im Klinikum Wolfsburg behandeln lassen. Eine Beamtin ist nicht mehr dienstfähig. Die anderen Beamten sind weiter dienstfähig. Zu anderen verletzten Personen sei derzeit nichts bekannt.
Situation eskaliert erneut
Kurze Zeit später, habe sich die Berliner Ultra Szene entschlossen, gemeinsam das Stadion zu verlassen und den Heimweg anzutreten. Dies sei ihnen nach dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte ermöglicht worden.
Nach Ende des Spiels raubte ein Gastfan einem Heimfan im Fußgängertunnel den Fanschal. Einsatzkräfte waren sofort vor Ort und konnten den Täter ermitteln.
Im Bereich des Berliner Rings sei es dann erneut zu einem tätlichen Angriff auf Polizeibeamte gekommen. Ursächlich seien verbale Auseinandersetzungen zwischen zwei Anhängern von Wolfsburg und Berlin gewesen. Als die Einsatzkräfte einschritten, sei ein Beamter von einem Union-Anhänger angegriffen und geschlagen worden. Der Beamte wurde nicht verletzt. Der Täter vorläufig festgenommen. Umstehende Fans der Berliner solidarisierten sich und die Einsatzkräfte mussten diese Wegdrücken, um weitere Auseinandersetzungen zu unterbinden. Es wurden verschiedene Strafverfahren eingeleitet.
Eiserne Hilfe nennt Einsatz überzogen
Die Eiserne Hilfe, eine Solidargemeinschaft von Fans für Fans des 1. FC Union Berlin, spricht in einem Statement auf "X" (früher Twitter) von einem " überzogenem Einsatz" der Polizei Wolfsburg und rät betroffenen Fans, ein Gedächtnisprotokoll der gestrigen Ereignisse anzufertigen.
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