Wolfsburg. Die Stadtwerke Wolfsburg AG und die WOBCOM wollen in den kommenden Jahren ein flächendeckendes modernes Glasfasernetz für ganz Wolfsburg bereitstellen. Zusammen mit Oberbürgermeister Klaus Mohrs informierten sie heute Abend interessierte Bürger über das Projekt.
Der Start des Glasfaserausbaus erfolgt im April dieses Jahres in den Stadtteilen Laagberg und Tiergartenbreite. Der Gesamtausbau soll bis Ende 2021 mit Anschlüssen von rund 80.000 Gewerbe- und Wohneinheiten abgeschlossen sein.Ziel ist es, die digitale Infrastruktur auszubauen und damit zukunftsfähig zu machen.
Schnelles Internet für #WolfsburgDigital
Mohrs hob den Stellenwert des Projektes für die Stadt hervor und machte deutlich, dass die Digitalisierung das Zukunftsthema schlechthin ist. Sie betreffe alle Lebens- und Arbeitsbereiche, von der industriellen Produktion und Landwirtschaft über die Energieversorgung, das Transportwesen, den Handel bis hin zu Politik, Bildung, Verwaltung, Gesundheit und gesellschaftlicher Kommunikation. Die Stadt Wolfsburg stehe daher vor der Herausforderung beste Rahmenbedingungen zu schaffen. "Zwei Ziele prägen unsere Anstrengung, Wolfsburg zur digitalen Modellstadt zu entwickeln: zum einen die Verbesserung der Lebensqualität durch neue, an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtete, digitale Angebote, zum anderen die Zukunftssicherung unseres Wirtschaftsstandortes. Damit die Initiative #WolfsburgDigital ein Erfolg wird, braucht es schnelles Internet. Mit dem Ausbau eines stadtweiten Glasfasernetzes legen die Stadtwerke dafür die Basis."
Auch Stadtwerke Vorstand Dr. Frank Kästner betonte die Bedeutung des Infrastrukturprojekts: „Die Digitalisierung wird das Leben und Arbeiten verändern. Regionen, die von dieser Entwicklung abgekoppelt sind, werden ins Hintertreffen geraten. Wolfsburg ist einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte unseres Landes und eine sehr lebenswerte Stadt. Diese Stellung wollen wir nicht verspielen. Mit dem Glasfaserausbau schaffen wir eine wichtige Voraussetzung, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und einen guten Lebensstandard für die Einwohner zu sichern.“
Individuelle Planung mit den Eigentümern
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde es praktischer. Mitarbeiter der Unternehmensgruppe Stadtwerke informierten die Besucher über den Ablauf der Gebäudeerschließung mit Glasfaser: Die Stadtwerke bereiten jedes Haus für die Zukunft vor. Hierzu werden Leerrohre bis zum Gebäude verlegt. Um einen Anschluss zu erhalten, muss lediglich die Einwilligung gegeben werden, dass die Stadtwerke auf den jeweiligen Grundstücken das Mikrorohr verlegen dürfen, durch welches das Glasfaserkabel führt. Dies geschieht durch einen sogenannten Grundstücknutzungsvertrag. Den Eigentümern entstehen dabei keine Kosten. Für jedes Gebäude das angeschlossen werden soll, wird straßenseitig eine eigene Glasfaser vom Hauptstrang abgezweigt. Die Zuleitung zum Gebäude erfolgt in der Regel durch eine Horizontalbohrung in rund 60 cm Tiefe. Vor jedem Anschluss eines Gebäudes an das Glasfasernetz erfolgt während eines Termins eine individuelle Planung mit dem Eigentümer. Der Baubeginn wird mit dem Eigentümer nach Nennung eines voraussichtlichen Anschlusstermins abgestimmt.
Die ersten Spatenstiche erfolgen im Stadtteil Laagberg. Um das Ausmaß möglicher Einschränkungen möglichst gering zu halten und lokal zu begrenzen, wurde das Stadtgebiet in 42 Cluster aufgeteilt, die abschnittsweise erschlossen werden. „Ohne das Verlegen von Leerrohren und Leitungen können wir das Projekt nicht durchführen. Durch die Aufteilung in Bereiche werden wir das Ausmaß möglicher Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten aber begrenzen können“, erläuterte Kästner. Alleine am Laagberg werden für die Erschließung von 965 Gebäuden rund acht Kilometer Leerrohr benötigt. Der Ablauf der Arbeiten erfolgt jeweils in fünf Schritten: Angefangen von Aufbau der Technikstandorte, Aufbau der Kabelverteiler-Kästen, Erstellung der Hauszuführung, Erstellung der Tiefbau-Trassen und zuletzt Erstellung der Hausanschlüsse.