Wolfsburg. Was zeichnet ein glückliches Leben aus? Welche Bedeutung
hat Glück für meine persönliche Lebensplanung? Darüber diskutierten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebebieten bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Glück an der Ostfalia Hochschule in Wolfsburg. Das gab die Ostfalia in einer Pressemitteilung bekannt.
Die gemeinsame Veranstaltung der Ostfalia und der Volkshochschule Wolfsburg lockte am Donnerstag rund 150 interessierte Wolfsburgerinnen und Wolfsburger auf den Campus.
Drei„Glücksexperten“ diskutieren
„Mit der Podiumsdiskussion möchten wir Menschen inspirieren, ihr Leben aktiv zu gestalten. Denn glücklich zu sein ist auch eine Entscheidung“, erklärte Professor Mike Hoffmeister, der an der Ostfalia International Management lehrt und den Abend gemeinsam mit Frank Harmeling, ebenfalls Lehrbeauftragter an der Ostfalia, moderierte. „Die Wissenschaft geht davon aus, dass das persönliche Glücksniveau zu etwa 40 Prozent genetisch verankert ist. Das heißt aber auch, dass wir zu 50 bis 60 Prozent Einfluss auf unser eigenes Glücksgefühl haben.“
Für die Diskussionsrunde waren drei „Glücksexperten“ eingeladen. Insa Grünwald ist Kommunikations- und Entspannungs-Trainerin und vermittelt anderen, wie Humor und Lachen die Gesundheit fördern können. Sie ist überzeugt: „Humor ist eine unterschätzte, wertvolle Ressource, das zeigen auch wissenschaftliche Studien.“ Jeder sei seines Glückes Schmied, so Grünewald, aber viele scheiterten bei der Umsetzung.
Glück ist lernbar
Diskutierten gemeinsam über das Thema Glück (V.l.n.r.): Frank Harmeling, Prof. Mike Hoffmeister, Insa Grünwald, Tobias Rahn und Henrike Richter. Foto: Ostfalia
Auch Henrike Richter, Diplompsychologin und systemischer Coach an der Hochschule, betonte dieses engagierte Handeln – also sein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Sie stellte deshalb auch die Widerstandskraft des Menschen beim Thema Glück heraus: „Die innere Stärke und Flexibilität im Umgang mit Krisen entwickelt sich über die Lebensphasen“, sagte Richter in der Diskussion. Komplettiert wurde die Expertenrunde durch den Diplompsychologen Tobias Rahn vom Institut für Pädagogische Psychologie der Technischen Universität Braunschweig. Er stellte sein Forschungsprojekt „Entwicklung und Evaluation eines Trainings zur Erhöhung des subjektiven Wohlbefindens für Lehrkräfte“ vor. Seine Studie bestätigt, dass Glück auch lernbar ist. Zudem sei das faire soziale Vergleichen für das subjektive Wohlbefinden von großer Bedeutung.
Mit einer Präsentation über „Glück in Indien“ beteiligten sich auch die beiden indischen Master-Studierenden Swanand Tanksale und Kush Soni an der Veranstaltung. In einem interkulturellen Workshop hatten sie im Vorfeld die unterschiedlichen Glücksfaktoren der deutschen und indischen Kultur herausgearbeitet. „Das Thema Familie und Spiritualität hat einen wesentlich höheren Stellenwert in unserer Kultur“, sagte Tanksale.
Keine Teilnahmegebühr, sondern Spendenaufruf
Die Podiumsdiskussion zum Thema Glück fand bereits zum dritten Mal statt. Susann Köhler, kommissarische Leitung der Volkshochschule Wolfsburg, freute sich über die zahlreichen Gäste und ergänzte: „Mit jeder Glücks-Veranstaltung erreichen wir mehr Menschen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer nehmen sich nicht nur die Zeit für die Betrachtung ihres persönlichen Glücks, sondern sie wagen auch den Blick über den Tellerrand.“
Anstelle einer Teilnahmegebühr wurde zu Spenden für das Patenschaftsprojekt „Kleine Angehörige“ des Kinder- und Jugendschutz Wolfsburg e.V. aufgerufen.
Der Termin für die vierte Glück-Podiumsdiskussion steht auch schon fest: Donnerstag, der 28. März 2019.
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