Wolfsburg. In der aktuellen Corona-Krise hat es das Hanns-Lilje-Heim besonders schwer getroffen. Stand Mittwoch waren 22 Todesfälle zu verzeichnen (regionalHeute.de berichtete). Doch es gebe auch Positives zu vermelden, berichtet der Betreiber, das Diakonische Werk Wolfsburg, in einer Pressemeldung. So gebe es eine regelrechte Hilfswelle für das Heim. Auch für die Zeit nach Corona gebe es gute Nachrichten.
"Hoffnung gibt uns auch, dass sich Interessenten für Pflegeplätze für die `Zeit danach´ melden. Das zeigt uns, dass es Menschen gibt, die unsere Leistung zu schätzen wissen", so die Diakonie.
Die Hilfswelle ebbt nicht ab
Ansonsten ebbe die Hilfswelle für das Hanns-Lilje-Heim nicht ab. Täglich gingen unzählige Unterstützungsangebote ein. "Aus Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt erreichte uns die Idee, eine Briefpost-Aktion von Kindern für die Bewohnenden im Hanns-Lilje-Heim organisieren zu können, um Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, so die Diakonie. Eine Gruppe von Mitarbeitern der Deutschen Reihenhaus AG in Köln wolle in Form von „Care-Paketen“ für Bewohner und Mitarbeiter helfen und habe sich erkundigt, womit sie eine Freude bereiten könnten. "Wir möchten allen Initiatoren von diesen und anderen Unterstützungsangeboten unseren herzlichen Dank sagen. Ihr helft uns mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt. Das Gefühl, in dieser schweren Situation nicht ganz allein zu sein, schenkt dem gesamten Team viel Kraft", so die Reaktion der Betroffenen.
Weiterhin erlebe man eine riesengroße Hilfsbereitschaft in der Wolfsburger Bevölkerung. Angehörige ehemaliger Bewohner hätten geschrieben und sich für die Arbeit bedankt. Nähinitiativen würden das Heim weiterhin mit selbstgemachten Mundschutzen beschenken. Oft werde nur noch gefragt: „Wo dürfen wir es abgeben, wir wissen, dass Ihr gerade wenig Zeit habt.“ Mitarbeiter nähten in ihrer Freizeit, Freunde und Bekannte von Mitarbeitern ebenfalls, auch viele Menschen, die keinen direkten Bezug zum Diakonisches Werk Wolfsburg e.V. haben.
Fenster-Treffen zu verabredeten Zeiten werden organisiert
Viele Solidaritätsbekundungen kämen vor allem auch aus dem Bereich der Altenhilfe. „Die wissen, was es derzeit bedeutet, die Betreuung der Hochrisikogruppe zu leisten und mit all den damit verbundenen Risiken konfrontiert zu sein“, so Heimleiter Torsten Juch. Die Mitarbeiter im Hanns-Lilje-Heim seien ebenfalls kreativ und ließen sich täglich Neues einfallen, um für die Bewohner und deren Familien die sowieso schon schwere Zeit besser zu gestalten: „Wir organisieren gerade Fenster-Treffen zu verabredeten Zeiten. Unsere Bewohner können dann nach draußen winken, die Angehörigen von außen rein. Das gibt allen Beteiligten ein klein wenig Sicherheit in einer unsicheren Zeit“, erzählte eine Pflegekraft. Derzeit würden die Begegnungstermine koordiniert. Weiterhin fänden Gespräche am Telefon statt.