Wolfsburg. Das unterhaltsam gestaltete Hoffmann-von-Fallersleben-Museum begeisterte 2017 mit einer Sonderausstellung zu den Brüdern Grimm und mit einer Karikaturenschau viele Jugendliche. Die bunte Welt der Daniela Guntner war 2017 der Publikums-Hit im Stadtmuseum. Im Jubiläumsjahr 2018 geht es dann zweimal nur um unsere Stadt.
Die Historischen Museen Wolfsburg blicken 2017 auf ein besonders lebendiges und vielfältiges Museumsjahr zurück. Im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum zog weiter vor allem die zukunftsorientiert im Hinblick auf die junge Generation gestaltete, aber auch das klassische Museumspublikum begeisternde Dauerausstellung viele Besucher an, darunter viele Gäste der Stadt.
Seinem Auftrag, vor allem eine Stätte der kulturgeschichtlichen und politischen Bildung für die Gegenwart zu sein, wurde das Museum zudem mit zwei Sonderausstellungen gerecht: "Oh, eine Dummel!" war der Titel einer Wanderausstellung, in der in nur fünf Wochen 20 Schul- und Jugendgruppen intensiv zum Thema "Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire" arbeiteten, die aber auch viele Einzelbesucher zum Nachdenken und Diskutieren anregte.
"Hoffmann und die Brüder Grimm. Freundschaft in bewegten Zeiten"
Durch eine umfangreiche Förderung des Lüneburgischen Landschaftsverbandes wurde es außerdem möglich, eine ganz besonders inhaltsreiche und gestalterisch anspruchsvolle eigene Sonderausstellung zu erarbeiten, die noch bis zum 28. Januar 2018 zu sehen ist: "Hoffmann und die Brüder Grimm. Freundschaft in bewegten Zeiten." Und auch für die Nachhaltigkeit dieses Projektes ist gesorgt, denn einzelne Elemente der Ausstellung werden weiterhin in der politischen Bildungsarbeit mit Lerngruppen zum Einsatz kommen.
Neben vielfältigen kleinen und großen, literarischen und musikalischen Veranstaltungen zu den Ausstellungen erhielt das Hoffmann-Museum mit der internationalen Tagung "Dichtung, Philologie und Kulturtransfer zwischen Romantik und Vormärz" im September wichtige Beiträge und Impulse für die weitere wissenschaftliche Arbeit zu Leben und Werk des Dichters. Viele der unter Leitung von Prof. Dr. Cord-Friedrich Berghahn (TU Braunschweig, Institut für Germanistik), Dr. Gabriele Henkel (Hoffmann von Fallersleben-Museum, Wolfsburg) und Dr. Kurt Schuster (Hoffmann von Fallersleben-Gesellschaft, Wolfsburg) im Schloss Fallersleben präsentierten Vorträge aus den Bereichen der Literatur- und Kulturwissenschaften, der Wissens- und Kommunikationsgeschichte, der Musikwissenschaft und Musikgeschichte, der Kunst- und der Regionalgeschichte fanden ein besonders interessiertes Publikum. Sie sollen 2018 in einem von der Hoffmann-Gesellschaft finanzierten Buch veröffentlicht werden.
Im Stadtmuseum Schloss Wolfsburg war es ab April 2017 vor allem die Ausstellung "Die bunte Welt der Daniela Guntner", die dem Publikum Erinnerungen an stadtgeschichtliche und kulturelle Höhepunkte der letzten Jahrzehnte oder einfach nur die Freude an den phantasievollen und heiteren Bildern der Wolfsburgerin bescherte. Im Sommer tummelten sich in der sportgeschichtlichen Schau "Lokalrivalen für kurze Zeit. VfL und 1. FC Wolfsburg" viele Fans des Spiels mit dem runden Leder im Museum.
"Kinderträume aus buntem Holz"
Seit November 2017 und noch bis zum Ostermontag 2018 bietet das Museum in den Remisen von Schloss Wolfsburg "Kinderträume aus buntem Holz". Zu sehen ist hölzernes Spielzeug aus der Sammlung Schulz-Wahle, die das Sammlerehepaar aus Hanau mit viel Phantasie und Witz in Szene gesetzt hat. Mit seiner nachfolgenden Sonderausstellung zum Stadtjubiläum 2018 fragt das Museum: "Wolfsburger Wahrzeichen. Was steht für diese Stadt", um schließlich im Oktober noch ein zweites Mal auf Spurensuche in der spannenden Wolfsburger Stadtgeschichte zu gehen und es richtig rocken zu lassen, wenn es heißt "Soundtrack WOB. Auf den Spuren von Popmusik und Jugendkultur in Wolfsburg".
Das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum setzt 2018 mit zwei Ausstellungen Akzente, die sich sehr nah am kultur- und politikgeschichtlichen Erbe des Dichters aus Fallersleben bewegen: Mit der Plakatausstellung des Instituts für Zeitgeschichte, München, des Deutschlandfunk Kultur und der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, die "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme" heißt und "Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert" setzt, ist das Museum sehr bewusst ganz nah an zeitgeschichtlichen Themen, die auch für den Schulunterricht wichtig sind. Zugleich bietet es damit wie auch mit dem gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungsprogramm ein Forum zur Betrachtung und Diskussion ganz aktueller Problemlagen Deutschlands im Herzen Europas. Ab November 2018 widmet sich das Museum mit einer Sonderausstellung einem garantiert harmonischen Teil des Erbes des Dichters aus Fallersleben: den Kinderliedern, und zwar diesmal in bunten, nach internationalen Mustern gefertigten Stickereien von Gudrun Cohnen-Nussbaum / Holzminden.
Literaturkonzert zuLiszt, Chopin und Heinrich-Heine
Im Veranstaltungsbereich wird es neben Bewährtem wie den Aktionstagen mit den Steinbekers im Landwirtschaftsmuseum, dem Internationalen Museumstag 2018 am 13. Mai und dem Deutschen Mühlentag am 21. Mai viele neue Formate und Themen in den Begleitprogrammen zu den Sonder- und Dauerausstellungen der Historischen Museen Wolfsburg geben. Darunter werden echte Highlights für Geschichts-, Literatur- und Musikfreunde sein: So im Schloss Fallersleben am 7. April 2018 die Premiere eines ganz neuen Hoffmann-von-Fallersleben-Programms oder am 26. September ein Literaturkonzert zu Liszt, Chopin und Heinrich-Heine.
Das Stadtmuseum Schloss Wolfsburg erwartet am Gedenktag 8. Mai 2018 einen ganz besonderen Gast, eine der letzten Überlebenden des Mädchen-Orchesters von Auschwitz, freut sich auf einen weiteren abwechslungsreichen Schlosstag am 25. August 2018 und auf sicher fetzig klingende Erinnerungsveranstaltungen zur "Soundtrack-Wolfsburg"-Ausstellung.
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