Wolfsburg. Auch in der reichen Stadt Wolfsburg sind viele Menschen von Armut betroffen. Darauf macht der Arbeitskreis „Arbeitslos Nicht Wehrlos“ (ANW) der IG Metall Wolfsburg anlässlich des Erwerbslosenfrühstücks am Samstag, 19. Oktober, von 9:30 bis 12 Uhr im Gewerkschaftshaus aufmerksam. Erwerbslose und weitere interessierte Gäste sind zum Austausch und zur Information eingeladen. Dies berichtet die IG Metall Wolfsburg.
Mit der Veranstaltung zum Weltarmutstag am 17. Oktober wollen die engagierten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter den Blick auf die finanzielle Notlage vieler Mitbürger rücken. „Besonders Kinder, ältere Menschen und Hartz-IV-Empfänger tragen ein erhöhtes Armutsrisiko“, sagt Dieter Pfeiffer, stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises „Arbeitslos Nicht Wehrlos“. Allein in Wolfsburg sind rund 3000 Kinder von Armut betroffen – eine Quote von etwa 15 Prozent. Dazu kommen laut Pfeiffer fast 1000 Rentner, die auf die Grundsicherung angewiesen sind.
Zur Vermeidung von Armut brauche es mehr bezahlbaren Wohnraum. „Auch in Wolfsburg gab es in den vergangenen Jahren erhebliche Mietpreissteigerungen. Das ist ein großes Problem, weil viele Menschen durch hohe Mieten in die Armut rutschen. Beim Thema sozialer Wohnungsbau muss die Stadt mehr tun“, fordert Gewerkschaftssekretärin Alina Roß. Bei Neubauprojekten mit mehr als 100 Wohnungen könne die Stadt zwar bereits jetzt die Bauträger auf eine Quote von 25 Prozent geförderten Wohnraum verpflichten. „Das wird aber nicht immer kontrolliert und eingehalten“, kritisiert Pfeiffer.
Anträge zum bezahlbaren Wohnraum gestellt
Auf dem derzeit laufenden Gewerkschaftstag der IG Metall in Nürnberg hat die Wolfsburger Geschäftsstelle zwei Anträge zum Thema bezahlbarer Wohnraum eingebracht. Darin werden Politik in Bund und Land aufgefordert, mehr Geld für sozialen Wohnungsbau bereitzustellen und die Unterkunftskosten von Menschen, die auf staatliche Leistungen angewiesen sind, bedarfsdeckend zu sichern.
Zur Bekämpfung der Kinderarmut ist nach Ansicht von Pfeiffer die Einführung einer unbürokratischen Kindergrundsicherung notwendig. Darin sollten alle bisherigen Leistungen wie Kindergeld, Kinderzuschlag und die Leistungen aus dem Bildungsteilhabepaket zusammengeführt werden. Zur Eindämmung der Altersarmut müsse endlich die Grundrente eingeführt werden – und zwar ohne Bedürftigkeitsprüfung.
Das Erwerbslosenfrühstück findet am Samstag, 19. Oktober, von 9.30 bis 12 Uhr im Gewerkschaftshaus, Siegfried-Ehlers-Straße 2, in Wolfsburg statt (Mala-Zimetbaum-Raum). Beratung für Erwerbslose bietet der Arbeitskreis „Arbeitslos Nicht Wehrlos“ der IG Metall mittwochs von 15.30 bis 17 Uhr im Gewerkschaftshaus (Antonio-Gramsci-Raum) an. Mehr Informationen gibt es unter Tel. 05361/200267.
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