IG Metall veranstaltete Erwerbslosenfrühstück


Etwa 50 Erwerbslose trafen sich im Haus der Gewerkschaften zum Erwerbslosenfrühstück.

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Etwa 50 Erwerbslose trafen sich im Haus der Gewerkschaften zum Erwerbslosenfrühstück. Foto: IG Metall | Foto: IG Metall Wolfsburg

Wolfsburg. Wie die IG Metall in einer Pressemitteilung berichtet, veranstaltete die Gewerkschaft am vergangenen Samstag ein Erwerbslosenfrühstück. Damit sollte zum Tag der Armut darauf aufmerksam gemacht werden, dass auch in einer reichen Stadt wie Wolfsburg Menschen von Armut getroffen sein können.


Auch in der reichen Stadt Wolfsburg sind demnach viele Menschen von Armut betroffen. Darauf hat der Arbeitskreis „Arbeitslos Nicht Wehrlos“ (AK ANW) der IG Metall Wolfsburg am Samstag mit seinem Erwerbslosenfrühstück im Gewerkschaftshaus aufmerksam gemacht. Rund 50 Gäste seien gekommen: zum Austausch, zur Information und natürlich zu einem reichhaltigen Frühstück. Mit der Veranstaltung zum Weltarmutstag habe der AK ANW den Blick auf die finanzielle Notlage vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger rücken wollen. Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, begrüßte die Anwesenden und dankte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. „Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Betroffenen, wie schnell man von der Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit und Armut rutschen kann“, sagte er. „Wir als IG Metall kümmern uns auch dann weiter um unsere Mitglieder und lassen niemanden im Stich.“ Erb berichtete auch vom Gewerkschaftstag der IG Metall, der kürzlich in Nürnberg stattgefunden hat. Dort hatte er einen Antrag der Geschäftsstelle vorgetragen, der die Finanzierung der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS) weiterhin sichern soll. „Dafür werde ich mich auch in Zukunft mit aller Kraft einsetzen“, kündigte er an.

"Arbeitslos aber nicht Wehrlos!"


Auch dieses Malwurden den Gästen neben einem reichhaltigen Frühstück auch Informationen geboten. „Wir möchten den Leuten eine Plattform geben, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen", sagte Alina Roß, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Wolfsburg, „Ob es um den Umgang mit Ämtern oder einen sinnvollen Energieverbrauch geht - der ANW hilft.“ Dieter Pfeiffer, stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises, präsentierte eine Reihe von Informationen zum Thema Armut: „In Niedersachsen ist die Zahl der Menschen, die von Armut bedroht sind, zwar zurückgegangen.“ Nach Angaben des Landesamtes für Statistik sei die sogenannte Armutsgefährdungsquote im vergangenen Jahr um 0,8 Prozentpunkte auf 15 Prozent gesunken. Doch immerhin 1,17 Millionen Menschen waren 2018 noch von Armut bedroht. „Am stärksten gefährdet waren Alleinerziehende mit einer Quote von 38,7 Prozent. Auch Menschen mit niedriger Bildungsqualifikation waren häufig armutsgefährdet“, sagte Pfeiffer. „In der Gruppe der Kinder und Jugendlichen waren landesweit 19,3 Prozent von Armut bedroht“, ergänzte Michael Melcher, Sprecher des Arbeitskreises. In Wolfsburg galten demnach im Jahr 2017 mehr als 2900 Kinder und Jugendliche von Armut bedroht, was einer Quote von rund 14,7 Prozent entspräche. Zur Bekämpfung der Kinderarmut ist nach Ansicht von Pfeiffer die Einführung einer unbürokratischen Kindergrundsicherung notwendig. Darin sollten alle bisherigen Leistungen wie Kindergeld, Kinderzuschlag und die Leistungen aus dem Bildungsteilhabepaket zusammengeführt werden. Um die Altersarmut einzudämmen, müsse endlich die Grundrente eingeführt werden – und zwar ohne Bedürftigkeitsprüfung.